Freitag, 27. Februar 2015

Didacta


Gestern hatte ich mir schreibfrei genommen, um zur Didacta nach Hannover zu fahren. Ich weiß ja nicht, ob es an mir und meiner mangelhaften Orientierung liegt, aber ich habe in den Messehallen in Hannover immer Stress, mich zurecht zu finden. Während man auf der Frankfurter Messe locker die Reihen ablaufen kann und am Ende eines Tages das Gefühl hat, sich wenigstens einen Überblick verschaffen zu können, bilde ich mir in den Messehallen in Hannover immer ein, im Kreis zu laufen. Gott sei Dank ist die Didacta nicht so groß, und so fand ich meinen Lieblingsverlag an der Ruhr ganz schnell. Sie hatten ein paar tolle Schnäppchenangebote – alle Klar- und Kidsromane, außerdem das neue Theaterstück für nur einen Euro. Die Nachfrage war so groß, dass sie schon nach dem ersten Tag nachliefern mussten.

Viele Termine hatte ich nicht, aber ich wanderte von Stand zu Stand, guckte mal hier, plauderte mal da, hörte den kontroversen Diskussionen über die Inklusion zu. Die Inklusion, so meine persönliche Einschätzung, war ein wichtiger Schwerpunkt der Messe.
Viel Aufmerksamkeit galt wie immer auch den digitalen Medien. Ich denke auch, dass sie die Schullandschaft weiter bereichern werden – aber gestern lockten mich die Computer, Wakeboards und Handyapps überhaupt nicht. Im Gegenteil – ich war unheimlich lange in der Kindergartenabteilung, probierte Knetmaterial, spielte auf Instrumenten, bestaunte den großen Bagger und testete das Trampolin.


Als ich am späten Nachmittag nach Hause fuhr, fühlte ich mich recht entspannt. Ich merkte, dass ich gut für mich gesorgt hatte: Nicht zu warm und nicht zu kalt anziehen, bequeme Schuhe tragen, einen Rucksack mitnehmen und nicht zu viel Infomaterial einstecken. Und zwischendurch mal Kaffee und Käsebrötchen. 


Montag, 23. Februar 2015

Anti-Aging


„Das hilft sowieso nichts“, sagt mein Mann, während ich mir meine Anti-Faltencreme um die Augen streiche. „Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass diese Cremes der totale Humbug sind."
"Aber was soll ich dann machen?", jammere ich.
"Bei Falten hast du die Möglichkeiten, zu polstern oder zu spachteln“, meint er.
„Wie meinst du das?“, frage ich.
„Entweder, du lässt dir ein Polster unter die Haut spritzen…“
„Okay, weiter“, sage ich.
„Oder du futterst so viel, dass du ein rundes Mondgesicht kriegst…“
„Okay, weiter“, sage ich.
„Oder du kleisterst dein Gesicht mit einer Spachtelmasse ein.“
„Das glaub ich nicht“, sage ich.
„Denk doch mal nach“, sagt er. „Die Haut sind doch Zellen. Wie soll man die denn durch eine Creme verändern?“
„Aber hier“, lese ich ihm vor. „Hyaluronsäure. Weißt du überhaupt, was das ist?“
„Keine Ahnung“, sagt er. „Irgendwas mit Wasser.“
„Ja, und mit dieser Feuchtigkeit wird die Haut geglättet“, sage ich.
„Das Wasser braucht man, um die Creme streichfest zu machen“, erwidert er.

Irgendwie unbarmherzig, diese Naturwissenschaftler, oder?

Freitag, 20. Februar 2015

Lesung und Schreibwerkstatt in Westerholt


Nun wie versprochen ein kleiner Bericht über meine internetlose Zeit, die ich zu einem Teil in Ostfriesland verbracht habe. Auf keinem Fall möchte ich damit sagen, dass es in Ostfriesland kein Internet gibt, aber man ist ja immer von dem Hotel abhängig, in dem man untergebracht ist. Das das schöne Hotel, in dem ich war, wird von lieben älteren Menschen geleitet, denen ein Internetanschluss nicht so wichtig ist. Das war auch überhaupt nicht nötig, denn die Gaststätte war auch so gut gesucht.
Aber für mich war es auf die Weise nicht möglich, irgendwelche Posts zu schreiben, es sei denn, ich hätte mich in ein Internetcafé gesetzt, und dazu fehlte mir auch die Lust. Wenn ich schon in meiner Lieblingsregion Ostfriesland bin, will ich natürlich an der Nordsee entlang gehen, durch Aurich bummeln und alte liebe Freunde besuchen. Und mal ohne Internet zu sein, hat auch seine Vorteile.
An der David-Fabricius-Schule hatte ich wie so oft, eine schöne Lesung in der 8. und in der 5. Klasse. Neu war diesmal, dass mich die Schule auch für eine Schreibwerkstatt angefragt hatte, die sich über zwei Tage mit dazwischen liegendem Wochenende erstreckte.


Diese Schreibwerkstatt war sehr eindrucksvoll und spannend. Die Schüler schrieben einfühlsame und sehr unterschiedliche Texte. Viele Schüler wählten schwere Themen wie Unfall, Tod, Einsamkeit und die Suche nach der eigenen Identität zum Inhalt, Themen, die die Schüler in dieser Zeit offensichtlich sehr beschäftigten. Geschrieben wurde alleine - jeder erstellte eine eigene Geschichte. 


Überarbeitet wurde sie dann in Dreiergruppen. Zwischendurch gab es immer mal wieder kurze Präsentationsphasen mit Beratungen.




Die Schreibwerkstatt endete mit einer kleinen Lesung in der Aula und fand damit einen respektvollen Abschluss. 



Besonders genießen konnten wir die schönen Räumlichkeiten der Schule, eine tolle Bücherei, einen "Raum der Stille", ein Computerraum und eine große Aula.
Danke an alle Beteiligten, die dazu beigetragen haben, dass es so schön war. 

Donnerstag, 19. Februar 2015

Ohne Internet unterwegs



Ich weiß nicht, ob ihr es gemerkt habt. 14 Tage war ich nun nicht in meinem Blog. Mir ist diese Zeit nicht so leicht gefallen, aber sie ließ sich nicht ändern. Ich war nämlich in Gegenden mit trostlosem Internetzugang. Ja, sowas gibt es bei uns in Deutschland immer noch.
Für einen einfachen Post hätte vielleicht mein Handy ausgereicht, aber ein Foto zu posten, war schlichtweg unmöglich – und ein Post ohne Foto ist irgendwie gegen mein Prinzip.
Nach einem längeren Verbindungsversuch meldete mir mein O2-Team schließlich, dass mein Datenvolumen aufgebraucht sei, und ich in der nächsten Zeit in einem langsameren Modus unterwegs sein würde. Höhöhö…
Wo ich war und was ich dort gemacht habe… Ich melde mich!

Montag, 2. Februar 2015

Wetterbestimmung


Es gibt doch tatsächlich Menschen, die sich den Wetterbericht anschauen oder ihrer Wetterapp vertrauen. Zugegeben, das mache ich manchmal auch noch. In Wirklichkeit aber habe ich schon lange festgestellt, dass ich das Wetter beeinflussen kann. Im Sommer zum Beispiel, wenn ich die Wäsche draußen auf die Leine hänge, dauert es nur wenige Minuten, dann zieht die erste Regenwolke heran. Denke ich dann: Ach, die verzieht sich doch wieder, bricht mit Sicherheit der schrecklichste Platzregen los. Hänge ich sie aber resigniert in den Keller, grinst die Sonne wieder aus den Wolken heraus.Mein Mann (Physiker eben) wollte mir diese Regel nicht glauben. Ausgerechnet er, wo er doch bis jetzt jedes Grillfest, zu dem er einlud, im Gewittersturm enden ließ. Seine Fähigkeit war so magisch, dass wir schon überlegten, ihn als Regenmacher in die Wüste zu vermieten.Nun aber hat er auch einen  seltsamen Zusammenhang zwischen Schneefall und der Folie, die er vor seine Windschutzscheibe legt, festgestellt. Legt er sie auf sein Auto, bleibt das Wetter warm und Schneefrei. Vergisst er sie, kriegen wir den absoluten Wintereinbruch.Heute wollten wir auf keinem Fall, dass es schneit. Darum haben wir diesmal in ehelicher Einigkeit zusammengearbeitet: Er hat die Folie aufgelegt, und ich habe meinen Wagen in die Garage gefahren. Was soll ich euch sagen? Rund um uns schneit und friert es. Sogar im Ruhrgebiet ist ein Schneechaos ausgebrochen. Im Ruhrgebiet! Das ist doch der Schenkelklopfer schlechthin!Nur bei uns lockere Schneeschmelze, + 5 Grad. Fantastisch, oder?
(Jedenfalls für mich als Radfahrer, Jogger und Schisshasenautofahrerbeischneefall)