Sonntag, 29. Mai 2016

Wortstark Basis Band 10


Nun gehen sie also wieder los, unsere Teamsitzungen zu dem Schulbuch Wortstark, die in dem Bildungshaus der Verlage in Hannover stattfinden. Der Band für das 10. Schuljahr liegt uns bereits in einzelnen Kapiteln vor, und nun ist es unsere Aufgabe, eine differenzierte Ausgabe für schwächere Schüler zu erstellen. 
Unser Team hat sich verändert. Renate Andreas hat ihre Arbeit abgegeben, dafür aber ihre Kollegin Annkatrin Franz angeworben, ein echter Gewinn, wie wir sofort feststellen. Annkatrin kommt direkt aus der Praxis und kann viel Interessantes über die Arbeit an den Förderschulen erzählen.
Ansonsten sind wir in altbewährtem Kreise da: Herr Stefan Bicker vom Schroedel-Verlag als Teamleiter, außerdem Anne Scheller, Sven Erik Hansen und ich.
Wie immer wird konzentriert gearbeitet, aber auch gelacht, Kekse geknabbert und ziemlich viel Kaffee getrunken. Beim Zehnerband bearbeitet jeder zwei Kapitel, modifiziert sie für schwächere Schüler, sucht auch mal neue Texte, wenn die Urspungsideen zu schwer sind, und stellt für alle eine Vorschlagsfassung zusammen. Die bearbeiten wir gemeinsam, und dann wird sie so lange korrigiert, bis sie in der Abschlussfassung für gut erklärt wird.
Ende des Jahres wird die Endfassung dann den Verlag vorliegen.  


Donnerstag, 26. Mai 2016

Kopf über den Wellen

Abends auf der Autobahn fällt mir der viele Verkehr schon auf. Und plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Wir haben in NRW ja morgen einen Feiertag. Also in aller Hektik abgefahren und noch schnell ein Brot gekauft. Rotwein und eine Dose Ravioli kriegt man ja notfalls an der Tanke, aber zum Frühstück …
Der Kühlschrank ist leer, dafür das Gras kniehoch. Eine Ameisengruppe fühlt sich in der Küche wohl. Die Post stapelt sich, der Anrufbeantworter ist vollgequatscht. In den nächsten Wochen stehen eine Hochzeit, zwei Geburtstage (davon ist einer mein eigener), einige wichtige Schreibaufträge, einige Lesungen und nun auch noch eine Lesereise nach Polen an.
Ich habe etwas Mühe mit der aufsteigenden Panik. Wie soll man es denn bei diesen Aussichten ruhig angehen lassen?
Jaja, ich höre euch schon sagen: Übernimm dich nicht gleich wieder! Okay, ich versuche es, aber es ist verdammt schwer!
Erst mal ein Kaffee…

Mittwoch, 18. Mai 2016

Begegnung mit der Kindheit


Eigentlich will ich in dieses Museum, doch es hat geschlossen. Langsam schlendere ich durch das kleine brandenburgische Dorf, lande zuletzt in einem Bauerncafé und lasse mich unter einem dicken Kastanienbaum auf einen Gartenstuhl fallen. 
„Pfannkuchen“ nennen die Brandenburger dieses Kuchenstück, das ich mir dann bestelle. Wir in Westfalen sagen „Berliner“ dazu: Ein in Fett gebackenes kalorienreiches Teil mit Marmelade in der Mitte und Zuckerstreuseln drum herum. In diesem Café ist es selbst gebacken, und es wiegt so viel wie Vollkornbrot. Es ist längst nicht so süß, dafür läuft mir gleich die Marmelade über die Hände.
Ich schaue um mich, betrachte das rostige Geländer, das den Garten umgibt, die Veranda mit dem gelben Plastikwelldach, den großen Garten mit den Erdbeerbeeten, dazwischen die Hühner und Schafe.  Verschiedenfarbige Fliederbüsche, groß und duftend, säumen die sandige Dorfstraße. Und plötzlich wird mir klar, dass mir hier in Brandenburg in irgendeinem verborgenen Eckchen meines Herzens immer wieder meine Kindheit begegnet.  

Mittwoch, 11. Mai 2016

Runterfahren


Oh yes, meine Lieben, ihr hattet natürlich mal wieder (leider) recht mit euren Ermahnungen, dass ich es langsam angehen lassen soll. Ich bin nicht besonders geübt im Kranksein und mag mich in diesem Zustand nicht so gut leiden. Darum habe ich sicherlich viel zu schnell versucht, wieder ins normale Leben einzutauchen. Aber der Körper ist schon ein ausgefuchstes System, und ich hatte total mit Kurzatmigkeit und unglaublicher Müdigkeit zu kämpfen.
Jetzt habe ich einen Gang zurück gefahren. Ich butzele ein bisschen planlos vor mich hin, liege mit einem schönen Buch im Liegestuhl und gehe früh ins Bett. So wirklich kreativ fühlt sich das nicht an, aber es tut gut! 

Dienstag, 3. Mai 2016

Lesung in Sögel

Sögel ist ein kleiner Ort im Emsland, 240 Kilometer von uns entfernt. Da die Lesung morgens früh beginnen soll, plane ich, einen Tag eher anzureisen. Frau Eilermann, die Powerfrau, die seit Jahren die Lesungen der „Schule am Schloss“ organisiert, hat absolute Erfahrungen, und mir darum ein schönes Zimmer im Hotel mitten im Ort reserviert.


Ich reise früh genug an, um mich in diesem hübschen Ort umzuschauen und das interessante Schloss Clemenswerth kennen zu lernen.
Abends treffe ich mich mit der Lehrerin und Organisatorin Angela Eilermann zum leckeren Spargelessen. Wir verstehen uns auf Anhieb, und danach mit ihr durch den Ort zu schlendern und ihn noch mal mit ganz persönlichen Augen zu sehen, ist total interessant.
Am nächsten Tag finden die Lesungen in zwei siebten Klassen statt. Wie häufig, stelle ich den Schülern verschiedene meiner Bücher vor und lasse sie abstimmen, aus welchen beiden Büchern ich vorlesen soll. In beiden Gruppen fällt das Ergebnis unterschiedlich aus. Das ist auch für mich immer sehr interessant.

Die Schüler sind echt klasse –superaufmerksam und mit klugen Fragen.
Danke auch an die Buchhandlung Lübs für den Büchertisch.
Liebe Grüße an euch alle – und liebe Angela Eilermann, danke für deine tolle Betreuung!