Sonntag, 29. März 2015

Netzarm


Ich bin bis Ostern im Spreewald. So schön, wie hier die Landschaft ist, das O2-Netz hat die Strahlungsintensität eines Butterkekses. Und das, obwohl der O2-Sendeturm in Sichtweite ist…

Für mich ist es unheimlich mühsam, unter diesen Bedingungen zu arbeiten. Morgens versuche ich verzweifelt, eine Mail auf den Weg zu bringen. Abends bahnt sich dann eine SMS tapfer ihren Weg zu mir durch. Sie ist die einzige, die es schafft. „Ihr Highspeed-Datenvolumen ist aufgebraucht“, schreibt sie. Waaas? Ich hatte ein Highspeed-Datenvolumen?

Dienstag, 24. März 2015

Mal wieder Zirkus


 Ich grüße euch aus Bad Bederkesa im hohen Norden. Hier bin ich gerade bei der Familie meines Sohnes und über meinen Job als Omi aus. Die Familie steht kurz vor ihrem Umzug in den Spreewald. Kisten sind gepackt, Schränke zerlegt, und die Duplo-Eisenbahn düst durch die leergeräumten Räume. Den Kindern gefällt es.
Wir besuchen noch einmal die Orte, an denen wir gerne waren – am Meer, in Cuxhaven, in Bederkesa am Kanal, und natürlich auf diesen wundervollen riesigen Spielplatz am Kurpark.
Unterwegs sehen wir, dass ein Zirkus seine Zelte aufgebaut hat. Da müssen wir hin. 

Ich gebe zu, ich bin etwas erschrocken über die hohen Preise – als Familie muss man das erst mal stemmen. Aber es ist schon okay. Ein Zirkus hat wahnsinnig hohe Kosten mit all den Menschen und Tieren. Und wozu ist frau schließlich Omi,  das muss man den Enkeln einfach mal spendieren. Ich wähle den Logenplatz – wenn schon, denn schon. 

Und so fliegen uns die Sägespäne um die Ohren, und der große Schmetterling fliegt so dicht an uns vorbei, als könnten wir mitfliegen… 

  

Donnerstag, 19. März 2015

Schreiben für eine Online-Community



Habt ihr auch schon mal für eine Online-Community geschrieben? Ich schon. Ich habe einige Zeit bei der Reisecommunity Tripsbytips mitgemacht. Ich reise ja viel und gerne, also habe ich manchmal einen Reisebericht geschrieben oder auch mal ein Foto eingefügt. Bezahlt wurde per Klick – und zwar im 0,0irgendwas-Cent-Bereich.
Ich hätte es trotzdem im Prinzip gerne gemacht, wäre da nicht diese unsägliche nicht funktionierende Automatik gewesen, die immer irgendwas behauptete, was überhaupt nicht stimmte. „Du hast deinen Bericht um 20 Zeichen überschritten“, sagte sie zum Beispiel, und ehe ich mich versah, wurde der Bericht blockiert. Selbst wenn er weit unter der Mindestzeichenzahl lag.
Neben der Automatik waren die „Lektoren“ die zweite schwere Hürde. Sie taten sich manchmal mit Wortverbesserungen wichtig, über die man nur den Kopf schütteln konnte.
"Schreibe deinen Bericht noch einmal, und denke daran, in Zukunft....", so schrieben sie altklug daher. Da klappte sich mein Unterkiefer immer herunter.
Irgendwann habe ich dann das Handtuch geworfen. Man hat schließlich auch noch was anderes zu tun, als gegen virtuelle Idioten zu rennen.
Die 12,20 €, die ich bei dem Spaß verdient hatte, wurden wegen Geringfügigkeit noch nicht ausgezahlt.
Jetzt plötzlich hat die Online-Community ruckizucki ihre Zelte abgebrochen und sich ins Privatleben zurückgezogen.
Und mein Honorar? Das haben sie sich wegen Geringfügigkeit in die eigene Hosentasche gesteckt – wie das der anderen 10 000 Reiseautoren. By the way, kein schlechtes Geschäft! Jedenfalls besser als das, was sie anderen angeboten haben! 

Mittwoch, 18. März 2015

Rapunzel, Rapunzel


Ich weiß, es ist gemein. Aber hin und wieder erzählt mein Mann von schrägen Klausurlösungen seiner Studenten, und dann lachen wir manchmal Tränen. Sein Lachen ist eher ein entsetztes Lachen, so nach dem Motto: Wie konnte das passieren?, während mein Lachen eher ein verständnisvolles Lachen ist, so nach dem Motto: Das hätte auch mir passieren können.  
Da war zum Beispiel diese Aufgabe: Berechnen Sie die Dicke eines Haares. Ein Student verkünstelte sich anschließend in der Rechnung und kam nach langen Ausführungen zu dem Ergebnis: Die Dicke beträgt 43m.

Ich denke mal, er hat vielleicht versehentlich die Länge eines Haares berechnet und hatte dabei Rapunzel vor Augen, wie sie ihre blonden langen Haare aus dem Turmfenster wirft…

Sonntag, 15. März 2015

Nichts bleibt, wie es war


… und das ist manchmal so verdammt gut. Ich habe mir sowieso fest vorgenommen, dass ich niemals diesen Spruch „Früher war alles besser“ auf den Lippen haben werde. Genauso wie ich noch nie „Schulzeit war die beste Zeit“ gesagt habe.
Das denke ich, während ich im Zahnarztstuhl liege.
Früher, als ich klein war, war die Sache mit dem Zahnarzt eine furchtbare Angelegenheit. Bohren tat echt weh und dauerte ewig. Die Zahnbohrmaschine sah teuflisch gefährlich aus und stank wie die Pest.
Und so wurde ein Zahnarztbesuch zu einem echten Albtraum. Ich ging erst hin, wenn der Zahnschmerz schlimmer war als die Behandlung. Und meine Schwester schrieb in ihrer Not sogar mal an Doktor Sommer von der Bravo: „Hilfe, ich muss zum Zahnarzt. Was mache ich?“
(Ich glaube, Doktor Sommer gab ihr den Rat, trotzdem hinzugehen ; ))

Und heute? Eine neue Füllung dauert gerade mal zehn Minuten, ein bisschen bohren, ein bisschen im Zahn rumprokeln, Füllung erhitzen, nachjustieren - fertig. Sogar essen darf man sofort etwas.
Wie gut, dass sich die Zeiten ändern! 

Donnerstag, 12. März 2015

Eurocamp Spreewaldtor

 

So, meine Lieben. Jetzt kann ich euch sogar ein bisschen von unserem neuen Campingplatz-Projekt erzählen. Der Campingplatz heißt Eurocamp Spreewaldtor und liegt in einem kleinen Ort in Brandenburg:  Groß-Leuthen am Groß-Leuthener See. Es ist ziemlich romantisch da, jedenfalls wenn man eher  auf Störche und weniger auf Schuhgeschäfte steht. 


Ich persönlich mag Störche lieber, und die stehen zwischen Kranichen und Fischreihern auf den Wiesen herum. Aber auch wenn man mal einen Shoppingbummel machen will, ist es nicht weit nach Berlin oder Dresden.
Mein Sohn Alexander und seine Frau Nicole werden den Platz zum 1. 5. übernehmen, aber schon vorher ziehen sie nach Groß-Leuthen um, um sich so ganz langsam an das neue Leben dort zu gewöhnen. 


Mein Mann und ich werden sicherlich auch häufiger da sein. Immerhin suche ich ja gerne nach einem guten Grund, den Enkeln etwas näher zu sein.
Wenn ihr mal schauen wollt: Hier geht es zur Homepage, hier zum beginnenden Blog und hier zur Facebookseite.
Bloggen und Facebooken werde ich hier wie da, die Homepage macht aber demnächst wieder mal mein Sohn Benny. Und wie ich Nils kenne, dreht er demnächst ein gutes Youtube-Video. Also alles in Familienhand.


Mittwoch, 11. März 2015

Lesung in Lügde

Die Johannes-Gigas-Schule… das war doch die Schule mit dieser coolen roten Mensa im Bauwagenstil, überlege ich, während ich die Homepage der Schule suche. Ja, sie ist es! An dieser Schule in Lügde bin ich schon einige Male gewesen und weiß, dass ich da immer so lieb umsorgt werde und auf nette Schüler treffe.
Meine Erwartungen werden voll erfüllt. Diesmal gibt es sogar ein köstliches Frühstück, weil zwei Kollegen Geburtstag haben. Volltreffer!
Drei Lesungen vor Siebt- und Achtklässlern erwarten mich. Die Schüler sind gut vorbereitet, haben sich über mich im Netz informiert und kennen einige Bücher von mir. So machen Lesungen echt Spaß.
Diesmal ist es noch besonders nett, weil sich alle Gruppen ein anderes Buch für die Lesung aussuchen. Ich mache es nämlich diesmal so, dass ich die Schüler aus einer Gruppe von Büchern wählen lasse – und bin überrascht, wie unterschiedlich die Wahl ausfällt.
Diesmal entschieden sich die Schüler für „Heute schießen wir uns mal wieder richtig ab“, „Im Chat war er noch so süß“ und „Das ist mein Typ, du Miststück.“

Ich grüße euch herzlich und danke für die freundliche Einladung. 





Freitag, 6. März 2015

Zweiter Wohnsitz: Brandenburg



Vielleicht ist euch schon aufgefallen, dass es hier in meinem Blog etwas ruhiger geworden ist. Das war aber nur in diesem Blog so. In meinem realen Leben gab es zahlreiche private Turbulenzen, die ich nicht sofort veröffentlichen wollte. Nun aber will ich euch nach und nach ein bisschen davon erzählen.
Vielblogleser erinnern sich vielleicht, dass ich hin und wieder von meinem ältesten Sohn Alexander erzählt habe. Er ist Touristik-Kaufmann, hat sich auf Camping spezialisiert (Familienvirus-geschädigt) und leitet verschiedene Campingplätze für eine große Firma. Seit einigen Jahren wohnt er mit seiner Familie in Nordseenähe.
Irgendwann bei einem Familientreffen diskutierten wir zum aber-tausendsten Mal diese verrückte Idee: Was wäre, wenn wir gemeinsam einen Campingplatz kaufen. Mein Mann und ich als Sponsoren, Alex und seine Frau als Campingplatzleiter, und wir alle mit der gesammelten Familienpower in den Saisonzeiten auf dem Campingplatz, um ihm mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Irgendwann hat man eine Idee zu Ende diskutiert, und dann sagt plötzlich jemand: Los! Packen wir es an!
Wir begannen mit einer Anzeige: Familie sucht Campingplatz. Sie führte uns quer durch Deutschland. Wir begutachteten Millionenobjekte und Muckelplätze und fanden nichts, was uns durchschlagend begeisterte, bzw. was wir uns leisten konnten.
Dann war da plötzlich dieser Tipp: Fahrt mal nach Brandenburg. Dort hat eine Gemeinde ihren Platz zum Verkauf ausgeschrieben.
Wir waren mehr als skeptisch. Doch dann wurden reetgedeckte Häuschen sichtbar, ein kleiner Marktplatz war zu sehen, dahinter Wohnwagen, Zelte, Fahrräder. Beeindruckt betraten wir den Platz und hatten gleich das Gefühl, der könnte es sein!
Danach gab es unendliche Diskussionen, Beratungen, Pläne, und schließlich das erste Bewerbungsverfahren bei der Gemeinde. In einer Gemeindeversammlung erhielten wir den Zuschlag, den Platz kaufen zu können.
Das wäre jetzt ein schönes Happy-End gewesen, aber es gibt noch einen weiten Weg zu gehen. Ein Steuerberater wurde hinzugezogen, ein Unternehmensberater eingeladen. Es folgten Gespräche, begeisterte Pläne und tiefe Krisen.
Doch nun ist es so weit. Alex und seine Familie ziehen in zwei Wochen nach Brandenburg, und da ich fest versprochen habe, sie zu unterstützen, werde ich auch dort zeitweise meinen Wohnsitz haben. Schreiben kann man ja Gott sei Dank überall, und ein schönes Büro und ein funktionierendes Internet wurden mir versprochen.
Für alle Schüler rund um Brandenburg, Berlin und Sachsen – für euch werden die Lesungen jetzt erschwinglicher, denn ich werde die Fahrtkosten zu euch ab Lübben berechnen. Für alle aus NRW, Niedersachsen und Hessen gilt die alte Fahrstrecke ab Bad Lippspringe – immer so, wie es für euch am günstigsten ist.
Und wie es mit dem Projekt weiter geht, werde ich euch berichten.

Donnerstag, 5. März 2015

Liebe Geschenke


Ich fahre über die A2 durch die Dunkelheit. Es regnet in dicken Tropfen. Viele Autos sind unterwegs. Auf der rechten Seite reiht sich ein LKW an dem nächsten, auf der linken Seite üben einige für ein illegales Carfreitagsrennen. Superanstrengend heute.
Ich freue mich auf einen orientalischen Chai und eine heiße Badewanne.
Im Briefkasten liegt Post für mich.
Eine Klasse aus Berlin bedankt sich für meinen persönlichen Antwortbrief und schickt ein lustiges Foto, eine Schülerin schreibt mit Glitterstift, dass ich die beste Autorin bin, die sie kennt, und die Mutter eines sehbehinderten Sohnes bedankt sich mit einem kleinen Päckchen, weil ich Ihrem Sohn eine digitale Version eines Buches zugeschickt habe, damit er es auf seinem Kindle lesen kann. „Noch nie habe ich in den letzten 10 Jahren ein Problem so schnell lösen können“, schreibt sie.
Puh, tut das gut. Wozu brauche ich da noch einen Tee und ein Bad? Ich packe den Koffer aus und wasche noch schnell die Wäsche.
Das Leben ist leicht, wenn man so geballte liebe Rückmeldung kriegt. 

Sonntag, 1. März 2015

Wortstark Band neun


Diesmal machen wir mal ein Foto von der Mittagspause für den Blog, beschließen wir. Aber als wir dann gemütlich beim Italiener um die Ecke bei Salat, Antipasti und Makkaroni zusammen sitzen, habe ich prompt mein Handy im Redaktionsraum vergessen (wäre meinen Kindern niemals passiert), und so bleibt mir erst mal nur, euch wieder ein Arbeitsfoto zu präsentieren.
Bei unserer differenzierten Ausgabe des Schroedel-Deutschbuches Wortstark sind wir mittlerweile bei Band 9 angekommen. Wir sind immer noch dieses eingeschweißte Team (von links nach rechts) mit Stefan Bicker vom Schroedel-Verlag, Sven Erik Hansen, Renate Andreas, Anne Scheller und mir. Nach einer längeren Pause beginnen nun die regelmäßigen Treffen im Schroedel-Verlag in Hannover wieder, um an der Ausgabe 9 zu arbeiten.

Immer noch ist es arbeitsintensiv, aber entspannt, obwohl es manchmal echt kniffelige Probleme zu bewältigen gibt. Aber irgendwie kriegen wir es immer hin – und so wird es nach der Ausgabe 9 wohl auch noch einen 10-er-Band geben.