An diesem Tag übernehme
ich den Shuttleservice zum Markt nach Slubice in Polen. Sechs Personen fahren
vom Campingplatz aus mit mir. Unter ihnen sind einige Niederländer.
Ein älterer Herr sitzt neben mir. Er spricht sehr gut Deutsch, und so
unterhalten wir uns. Vom Spreewald ist er ein bisschen enttäuscht. Er hat
einiges gelesen über diese schönen Spreearme und die kleinen Brücken, die über
die Spree gehen, aber im Grunde hat er nur Wasser gesehen „Und das haben wir in
den Amsterdamer Grachten auch“, sagt er.
Ich erkläre ihm, dass das Wasser im
Spreewald eine ganz andere Geschichte hat, als das in den Amsterdamer Grachten,
berichte von den Endmoränen der Eiszeit und vom Schmelzwasser. Anschließend
gebe ich ihm den Tipp, doch mal mit dem Rad oder mit dem Kahn von Lübbenau nach
Lehde zu schippern. Er hört gespannt zu.
Ob ich auch einen guten Tipp für ihn in Sachen Thüringen habe, will er dann
wissen. In den nächsten Tagen will er weiterreisen – auf Luthers
Spuren nach Erfurt und Weimar und auf die Wartburg. Ich rate ihm, unbedingt
einen Abstecher nach Gotha zu machen, erzähle ihm von der hübschen Altstadt,
dem Rathaus und dem Schloss.
Als ich zwei Tage später in die Rezeption kommen, hat mir der Niederländer Grüße
dagelassen. Lübbenau und Lehde wären fantastische Ausflugstipps gewesen, und
darum sei er jetzt auf dem Weg nach Gotha.
Na bitte – geht doch!