Indirekt bin ich in dieser
Corona-Zeit in das Homeschooling-Programm involviert, denn einige Schüler lesen eine Lektüre von mir und haben in ihrem Arbeitsplan vorgeschrieben,
mir eine Mail oder einen Brief zu schreiben.
Etwas verwundert bin
ich dann aber über eine Mail, die am Wochenende bei mir eintrifft:
„Sehr geehrte Frau
Weber, hiermit sende ich Ihnen die Mutmachkarte meines Sohnes…“
Was denn für eine
Mutmachkarte?, frage ich mich irritiert. Dann aber sehe ich, dass die Mail mit
Anhang an eine Uralt-Mailadresse von mir gegangen ist, die ich inzwischen
aufgrund der zahlreichen Spams schon mehrfach eliminiert habe, die aber aus
irgendwelchen geheimnisvollen Internetsphären wieder zum Leben erwacht ist.
Ich schreibe der
Mutter, dass es sich bei der Karte offenbar um einen Irrtum handelt, doch kaum
ist meine Mail abgeschickt, trudelt auch schon die nächste Mutmachkarte ein.
Und noch eine. Und noch eine. Langsam finde ich es witzig. Ich meine, seien wir
doch mal ehrlich, ein bisschen Mut kann man immer gebrauchen, gerade in diesen
Zeiten, und dass sie so geheimnisvoll und zahlreich daherkommt, hat eine
gewisse Magie.
Ich nehme erneut
Kontakt zu zwei Schülern auf (Kevin und Georgij), die mich über den Sinn und
Zweck der Karten aufklären. Diese Mutmachkarte ist Teil ihrer
Religions-Hausaufgabe. Man soll sie für sich selbst gestalten, aber natürlich
auch für die Lehrerin, denn das Homeschooling muss ja auch kontrolliert werden.
Dass ich ebenfalls in den Genuss dieser Karten komme, hat niemand
vorausgesehen. Die Jungs finden es genauso komisch wie ich.
Die beiden sichern mir
zu, ihrer Lehrerin mitzuteilen, dass sie eine falsche Mailadresse angegeben
haben … und ja, ich könnte auch über ihre Mutmachkarte in meinem Blog
berichten. Aber wenn ich eines Tages fett Kohle damit mache, würden sie gerne
mit 5 % beteiligt werden. Das ist natürlich Ehrensache …
Und noch während ich
diesen Post schreibe, treffen zwei weitere Mutmachkarten ein. Irgendwie cool,
dieses Homeschooling…
Die Karte oben ist von Kevin, die untere von Georgij. Euch beiden lieben Dank, dass ich sie abdrucken durfte.