Freitag, 31. März 2017

Gedenkstätte Andreasstraße, Stasi-U-Haft, Erfurt


Heute war ich im ehemaligen Stasi-Gefängnis Erfurt Andreasstraße, das zu einer Gedenkstätte und zu einem Museum umgebaut wurde. Ich muss sagen, ich war total berührt über das, was ich hier zu sehen bekam.
Es ist nicht so einfach, zu einem frühen Zeitpunkt die eigene Vergangenheit aufzuarbeiten, ohne entweder zu kritisch-vernichtend oder zu beschönigend zu sein. In der Stasi-U-Haft-Zentrale in Erfurt ist genau das gelungen.




Schon der Bau des Gebäudes, die Mischung aus Modere, die sich mit der alten Haftanstalt verbindet, ist beeindruckend. Wenn man über die Flure wandert und in die Zellen schaut, drei Stockbetten auf engstem Raum, die Toilette ohne jede Privatheit, bekommt man einen unglaublichen Eindruck von Enge und Angst. Per Video schildern Gefangene ihre Eindrücke, geben Einblicke in die Haftbedingungen und den Alltag ihrer Gefangenschaft.

Eine Etage tiefer wird die Geschichte der DDR präsentiert, die Hoffnungen nach der Nazi-Zeit, die Euphorie, dass alles besser wird, die Skepsis und Enttäuschung und auch die Auflehnung.
Die untere Etage beschäftigt sich dann mit der Kraft, die aus der Enttäuschung wächst, die friedliche Revolution, die sich in ganz Thüringen zeigt und die schließlich die Wende herbeiführt.
Selten hat mich ein Museum so beeindruckt.


Mittwoch, 29. März 2017

Fotos im Zeitraffer


 

„Zeitraffer“ heißt eine Ausstellung von dem Erfurter Fotografen Sascha Fromm, die im Moment im Kunstforum im Gotha gezeigt wird. Wer gerne fotografiert weiß, dass Sport- und Tierfotografie zu den schwierigsten Gebieten der Fotografie gehört. Wenn man diese eindrucksvollen Fotos von Sascha Fromm anschaut, sieht man sofort, dass er totaler Profi ist – ein leidenschaftlicher Profi, auch das ist zu sehen. In jedem Bild spürt man die Gefühle des Augenblicks – Wut, Enttäuschung, unfassbares Glück, Anspannung.

Aber nicht nur Sportfotos sind in dieser Ausstellung zu sehen. In der oberen Etage finden Zeitdokumente ihren Platz, und auch sie sind sehr eindrucksvoll. Beate Zschäpe beim Prozessauftakt, Jubel auf der Berliner Mauer, ein Besuch beim Papst – unvergessene Augenblicke, die Emotionen aufkommen lassen. Übrigens berühren sie auch international – ich traf nämlich im Kunstforum auf eine Gruppe junger Flüchtlinge, die mit ihrem Deutschkurs zur Ausstellung gekommen waren. Auch sie zeigten sich überrascht und beeindruckt, zumal sie bei den Fotos über die Olympischen Spiele auch ihre Herkunftsländer wiederentdeckten. Sport verbindet eben, und die Bekanntheit eines Ronaldinho ist weltweit.


Montag, 27. März 2017

Lost Places

 

Um als Autor inspiriert zu werden, muss man nicht immer in schöner Umgebung sein. Besonders wenn in einem Roman ein Verbrechen passiert, wenn jemand auf der Flucht ist, wenn jemand seine Beute verstecken will oder er selbst irgendwo eine Zuflucht braucht, sucht man gerne nach Bauwerke, die so eine Handlung möglich machen. Diese Orte müssen für den Protagonisten auf irgendeine Weise zugänglich sein, auch wenn die Fenster verbrettert sind und ein Betreten-verboten-Schild den Zutritt verweigert, sie müssen aber auch geheimnisvoll wirken und Gefahren in sich bergen. 


Man findet diese Orte überall, besonders aber im Osten. Oft sind es Bauwerke, deren Vergangenheit nicht geklärt ist und sie darum auch für die Zukunft nicht zu verwenden sind. Es sind aber auch Häuser, deren Verfall so weit fortgeschritten ist, dass eine Renovierung besonders kostspielig ist. 
Mittlerweile haben diese geheimnisvollen Orte einen ganz eigenen Charme. Als „Lost Places“ deklariert werden sie von Fotografen geschätzt, besonders, wenn es sich bei ihnen um alte Schlösser oder Gutshöfe handelt.

Der Jugendroman, den ich hier in Gotha schreibe, spielt zu einem kleinen Teil in so einem Lost Places. So fotografiere ich bei meinem Spaziergang durch die Umgebung auch immer mal wieder die Häuser, die dem Zerfall ausgesetzt sind, und lasse mich von ihnen inspirieren.



Freitag, 24. März 2017

Auf nach Leipzig

 

Zum ersten Mal bin ich nun auf der Buchmesse in Leipzig. Sie ist von meinem Heimatort einfach zu weit. Umso mehr genieße ich es, jetzt mit der Bücherei Gotha mitfahren zu können und in zwei Stunden auf dem schönen Messegelände zu sein. Die Buchmesse in Leipzig, das stelle ich schnell fest, ist für Autoren und Leser die schönere Messe. Die vielen jugendlichen Mangafiguren, die über die Messe spazieren, machen alles sehr lebendig, und immer wieder gibt es Leseinseln, auf die man sich setzen kann, um bei Lesungen zuzuhören. 

Ich gebe zu, ich möchte mit einem Autor nicht tauschen – Lesungen auf der Messe sind wahnsinnig anstrengend, doch als Zuhörer genieße ich es, dass sich Autoren dazu bereit erklären. Ich sitze eine Weile in der Fantasyecke und höre den Autoren zu, die im Halbstundenrhythmus wechseln, dann gerate ich noch in eine Diskussion über soziale Netzwerke und zuletzt lausche ich einem schräg-lustigen Vortrag über Schlafmangel.
Ansonsten lasse ich mich treiben, wandere von Stand zu Stand und habe zuletzt noch ein anregendes Treffen mit einem Verlag, um neue Projekte zu besprechen.
Toller Tag, nette Unterhaltung im Bus, coole Gummibärchen, das werde ich im nächsten Jahr vermissen. 


Mittwoch, 22. März 2017

Zu Hause auf dem Sprung



Für ein verlängertes Wochenende fahre ich nach Hause. Ein volles Programm erwartet mich. Die Schwiegermutter will eingeladen werden, der mittlere Sohn und seine Frau kommen zum Abendessen, der jüngste Sohn will das Haus zeigen, das seine Familie gekauft hat, Arzttermine, eine Lesung, putzen, Wäsche waschen, die Post sortieren. Heimkehr im Schnelldurchgang. Und doch ist es ein schönes Gefühl, mal wieder durch die vertrauten Straßen zu fahren und den Nachbarn zuzuwinken, die sich über den Gartenzaun beugen.
Ob ich schon weiß: Udo feiert morgen seinen Geburtstag. Nein, das habe ich vergessen, aber ich würde zu gerne hingehen. Udo ist einer unserer netten Nachbarn einer sowieso unglaublich tollen Nachbarschaftsgemeinschaft, und die Geburtstagsfeiern, die wir in dieser Gruppe haben, sind immer total gemütlich. Diesmal aber bin ich nicht eingeladen, schließlich war ich wochenlang nicht zu Hause. Ob ich trotzdem einfach so zu ihm rübergehen soll, überlege ich. Er hätte sicherlich nichts dagegen, aber so wirklich gehört es sich ja nicht. Doch bevor ich noch lange das Für und Wieder abwiege, steht er plötzlich vor der Haustür. „Du bist ja zu Hause!“, sagt er. „Ich wollte dich zu meinem Geburtstag einladen.“ Und dann kann ich den Abend ganz gemütlich genießen, quatschen, zuhören, lecker essen und trinken und ein bisschen von meiner Zeit in Gotha erzählen.

Freitag, 17. März 2017

Veranstaltung zum Cybermobbing


„Cybermobbing ist nicht cool“ hieß eine interessante Veranstaltung für Schulklassen, die in der Bibliothek in Gotha stattfand. Die Schulsozialarbeiterin Julia Schedel und der Bildungskoordinator der Bibliothek Ronny Lehmann hatten sie vorbereitet und geleitet. Ich war als „Expertin“ eingeladen und sollte ergänzen und einen Ausschnitt aus meinem Buch „Im Chat war er noch so süß“ vorlesen.

Die Veranstaltung war sehr abwechslungsreich. Schüler wurden aufgefordert, sich zu Fragen oder einem Verhalten zu positionieren, es erfolgten kleine unterhaltsame Theoriebeiträge, Bewegungsspiele, Lesungen und natürlich viele Diskussionen.
Dies war die erste Veranstaltung dieser Art, und wir waren alle nachher sehr glücklich, dass sie so gut verlaufen war. Weitere Veranstaltungen werden folgen, und es ist angedacht, diese Fortbildung für die 5.- 8. Klassen auszuweiten. Interessierte Lehrer sollten sich in der Stadtbibliothek melden.


Donnerstag, 16. März 2017

Neue Homepage

 
Von Zeit zu Zeit ist es nötig, die Homepage aktualisieren zu lassen. Einige Bücher sind inzwischen vergriffen, andere dazu gekommen, außerdem ändert sich ja jährlich das Lebensalter (seufz) und damit verschieben sich auch die anderen persönlichen Einträge.
Auf dieser neuen Homepage ist es möglich, die Bücher direkt bei amazon zu bestellen, ansonsten ist aber immer auch der örtliche Buchhandel eine gute Adresse!
Wie immer hat mein jüngster Sohn Benny die Homepage gemacht. Es ist toll, wenn man erwachsene Kinder hat, die sich für die Arbeiten einspannen lassen.



Dienstag, 14. März 2017

Das Leben ist ein Hochseilakt

 
… besonders für die Hochseilartistengruppe Geschwister Weisheit, die in der ganzen Welt mit ihren einzigartigen Stunts und Attraktionen auftreten und sich doch seit Generationen in Gotha-Siebleben zu Hause fühlen. Heimat ist eben, wenn man nach langem Herumreisen weiß, wo man hingehört.
Noch befindet sich die Großfamilie in ihrem Gotharer Winterquartier, doch am 20. April geht es wieder auf Reise und Tagesordnungspunkte für die Familienbesprechung wie „Auslandsversicherung“ und „Arbeitsschutz“ hängen schon an Peter Weisheits Pinwand. Ich bin total glücklich, dass sie Zeit für mich gefunden haben und mich ganz selbstverständlich zu sich einladen. Peter Weisheit erzählt sehr lebendig von dem aufregenden Leben seiner Familie. Alles begann damit, dass sich um das Jahr 1900 der Büchsenmacher Friedrich Wilhelm Weisheit aus dem thüringischen Mehlis in eine Artistin verliebte und sie heiratete. Weisheit war ein großartiger Turner, und durch die Artistenfamilie hatte er die Möglichkeit, sein Hobby zum Beruf zu machen. Das Ehepaar machte sich mit einer eigenen Arena selbstständig. Die Familie wuchs, mittlerweile ziehen die Weisheits in 6. Generation mit 16 Familienmitgliedern durch die Welt (der jüngste Artist Charly ist 4) und begeistern das Publikum mit einem vielfältigen Programm. Von einer Motorradshow über die Köpfe des Publikums hinweg bis hin zu dem mittelalterlichen Gaukler der leichtfüßig über das Seil balanciert ist alles dabei.
Hochseilakrobatik ist nichts für schwache Nerven. Zu welchen Unfällen kommt es dabei, will ich wissen. Peter Weisheit winkt ab. Es ist schon alles sehr abgesichert, was sie in ihrer Show zeigen. Und dann erzählt er doch von dem schweren Unfall seines Bruders, einem erfahrenen Akrobaten, der aus 12 Meter Höhe mit seinem Motorrad abstürzte und viele Monate schwer verletzt im Klinikum lag. Der Unfall hatte bei aller Traurigkeit auch sein Gutes. Das Sicherheitskonzept wurde noch einmal verändert, und so ist es heute sogar möglich, ganz sicher direkt über die Köpfe der Zuschauer hinweg zu schweben, eine neue und beeindruckende Attraktion.



Aber die Weisheits sind nicht nur Akrobaten. Jeder von ihnen hat einen guten Schulabschluss gemacht und einen Beruf erlernt, den er in das Unternehmen einbringt. Sohn Max ist Mechatroniker und repariert die zahlreichen LKWs in der eigenen Werkstatt, Tochter Jasmin ist Fremdsprachenkorrespondentin und übernimmt die Moderation bei den Auftritten, sogar in Englisch und Französisch. Einer kann nähen, der andere schweißen und jeder hat einen LKW-Führerschein, sogar die jungen Frauen.
Und natürlich wird viel trainiert. Dreimal wöchentlich geht es ins Fitnessstudio, außerdem bietet der hauseigene Übungsraum die Möglichkeit, die Artistik auf dem Seil zu üben.
Jetzt habe ich nur noch einen großen Wunsch – die Gruppe mal life auftreten zu sehen. Leider sind die Weisheits in Thüringen im Moment nicht so oft zu sehen ( vom 24.-28. Mai in Kölleda und vom 31.8.-3.9. in Mühlhausen) – dafür gehen ihre Reisen durch die ganze Welt. Im vergangenen Jahr waren sie zum Beispiel in Warschau, Wien, Bangkog und sogar Hong Kong zu Gast.
Viele liebe Grüße und danke für den spannenden Nachmittag. Sollte ich mal einen Roman über ein Akrobatenkind schreiben, weiß ich, bei wem ich recherchieren muss.


Samstag, 11. März 2017

Jetzt wächst zusammen…

 

„Hier habe ich gestanden“, erklärt Frau Gerlach, meine ganz persönliche Reiseleiterin, die mich nun schon mehrfach durch die Stadt begleitet hat und die Plätze und Häuserzeilen mit spannenden Geschichten lebendig werden lässt. „Und mit mir waren es Hunderttausende.“ „Hunderttausende? Hier auf dem kleinen Platz? Wie ist das möglich?“, frage ich. „Ach wir waren doch alle verrückt“, sagt sie. „Wir haben geweint vor Freude, uns umarmt. Es war unglaublich.“ 
Fasziniert schaue ich auf die Gedenktafel von Willy Brand: „Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört“, und beim Lesen kriecht auch mir ein Schauer über den Rücken.
Das war tatsächlich ein unglaublicher, unwiederbringlicher und anrührender Moment, dieser Moment der Wiedervereinigung, der Wende. Es gibt nur wenige Momente in einem Menschenleben, in dem man echte, bahnbrechende Geschichte erlebt. Ich habe die Wende erlebt – ein Erlebnis, um das mich unsere Kinder immer beneidet haben, und das mich traurig werden lässt in Erinnerung an meine Mutter, die so unglücklich über die deutsch-deutsche Teilung war, aber die Grenzöffnung nicht mehr erlebte. 
Ich bin ein Kind der BRD. Auf meiner Deutschlandkarte, die wir im Heimatkundeunterricht in unserem Diercke-Weltatlas aufschlugen, gab es nur die Bundesrepublik. Hinter der Grenze begann die „sowjetisch besetzte Zone“, die in hellem Gelb-Beige dargestellt war. Ich war immer ein bisschen verwundert darüber, dass sich östlich des Harzes eine große Steppenlandschaft befand. Eines Tages erzählte uns ein Lehrer, auch jenseits der Grenze gäbe es Städte, ja sogar Flüsse, Täler und Gebirge. Das verwirrte mich nur noch mehr, weil ich nicht verstand, warum man sie dann nicht abbildete. Was versteht man als Kind denn schon vom Kalten Krieg.
Mit 15 bereiste ich das erste Mal die DDR. Unsere Kirchengemeinde hatte einen Austausch mit einer Partnergemeinde in Magdeburg. Die Treffen unter uns Jugendlichen waren sehr intensiv, und zum Abschied fielen schnell so Sätze wie: Hau doch ab, was willst du hier? Ich nehme dich mit. Verzweifelte Sätze, weil der Abschied so schwer war und wir als Jugendliche die Gefahr nicht einschätzen konnten und Werte wie Heimat und Familie eher peinlich besetzt waren.
Als die Mauer fiel, war ich gerade in einer Lebensphase der absoluten Unbeweglichkeit. Ich hatte unser drittes Kind bekommen und saß zwischen Windelbergen Stunde um Stunde mit dem Baby auf dem Arm vor dem Fernseher. Zu gerne hätte ich zur Pink Floyd Musik auf der Berliner Mauer getanzt. Aber es gibt Momente im Leben, da lernt man zu verzichten.
Nun sind fast 28 Jahre vergangen. Die Wende ist Zeitrechnung geworden – es gibt eine Zeit davor und eine danach. Längst hat uns die Realität eingeholt. Es gibt so viele Dinge, die man besser gemacht hätte, und zu glauben, jetzt nach 28 Jahren wäre alles ausgeglichen, ist ein Wunschgedanke. Wir gehen aufeinander zu, einige in großen, anderer in kleinen Schritten. Und doch lässt sich die Zeit nicht zurückdrehen. Es bleibt die Erinnerung an einen unglaublichen geschichtlichen Moment, ein großartiges Gänsehauterlebnis, und für mich ganz persönlich die große Freude, dass ich jetzt hier im Osten sein kann, einfach so, ohne Visum, Aufenthaltsgenehmigung und Zwangsumtausch. Meine Tanze Luzie würde sagen: „Du bist in Gotha? Kind, das liegt doch in der Zone, oder?“


Donnerstag, 9. März 2017

Internationaler Frauentag

 
Im Osten weiß jeder, dass am 8. März Internationaler Frauentag ist. Ich wusste es nicht auf Anhieb.
„Was macht man am Internationalen Frauentag?“, will ich wissen. Modedesigner Franx von Franx Modecafé in Gotha hat direkt eine Idee für mich. Er nimmt mich mit zu einer Modenschau nach Warza.
Ich oute mich an dieser Stelle mal eher als Modemuffel. Jeans und Pulli in Wechsel mit Jeans und T-Shirt gehören seit Jahrhunderten zu dem Outfit, in dem ich mich zu Hause fühle. Zu einer Modenschau bin ich noch nie gewesen.
Da mir Franx einen Platz in diesem wahnsinnig süßen Bus zwischen den Models, den Helfern und all den Klamotten und Hüten organisiert, kriege ich all den Stress ziemlich hautnah mit, und trotzdem ist es nur ein kleiner Teil der Vorbereitungen, die die Beteiligten schon hinter sich haben. Das beeindruckt mich. Sie sind super organisiert, freundlich und aufgeschlossen, obwohl sie bereits eine Modenschau hinter sich haben. 


 

In Warza findet die Modenschau in dem großen Saal einer Gaststätte statt. Ich bin überrascht, dass alle Plätze besetzt sind. Zuerst gibt es leckeres Essen, dann geht die Modenschau los. Franx moderiert freundlich und souverän, nichts deutet darauf hin, dass er schon ein dickes Stressprogamm hinter sich hat. Es wird viel gezeigt, und für jedes Alter, für jede Größe und für jede Gelegenheit ist was dabei. Ich merke mir den Satz: „Schönheit braucht Platz!“ Wenn man auf Franx hört, kann man die Thüringer Küche in Ruhe genießen, es gibt immer noch Klamotten, die passen…
Ich war am Ende des Abends ziemlich müde, und das nur vom Sitzen, Essen und Fotografieren. Respekt vor denen, die einen ganz anderen Arbeitstag hinter sich hatten. 

Mittwoch, 8. März 2017

Einfache Lesegeschichten für DaZ-Kinder


Im vergangenen Jahr habe ich eine Reihe von Geschichten und Unterrichtsmaterialien für Kinder und Jugendliche entwickelt, die Deutsch als Zweitsprache erlernen. Ein Buch dazu ist heute erschienen: Einfache Lesegeschichten für DaZ-Kinder heißt es.
In diesem Buch werden 15 einfache aber trotzdem interessante Geschichten erzählt, die sich an kindlichen Erlebnissen aber auch an landeskundlichen und kulturellen Themen orientieren.

Hier ist zum Beispiel eine Geschichte über ein Fußballspiel. Zunächst steht eine einfache und schön illustrierte Geschichte im Vordergrund, anschließend wird der Inhalt der Geschichte durch ein Arbeitsblatt vertieft. In einem zweiten Arbeitsblatt werden die wichtigsten Wörter der Geschichte als Wortschatzkarten zum Sammeln (hier zu einer Geschichte über den ersten Schnee) dargestellt. 


Ich hoffe, ich konnte dazu beitragen, dass Kindern das Deutsch lernen Spaß macht, und sie die Sprache schnell erlernen.

Sonntag, 5. März 2017

Problem Vorwort


Ich habe ein neues Buch mit einfachen Geschichten für Jugendliche geschrieben, das im kommenden Jahr erscheinen wird.
„Könnten Sie noch ein Vorwort schreiben?“, fragt mich die Lektorin.
Ich hasse Vorworte, und ich selbst gehöre zu den Menschen, die so etwas niemals lesen. Aber es muss ja immer sein. Also lese ich mich im Internet über Lesemotivationen und all diesen didaktischen Kram schlau und erstelle ein pädagogisch wertvolles Vorwort.
Ich bekomme die höfliche Rückmeldung, dass man das, was ich da geschrieben habe, prima für die didaktischen Hinweise verwenden kann. Aber das Vorwort sollte doch die Jugendlichen selbst ansprechen.
Und weil die Lektorin offensichtlich Mitleid mit mir hat und mir die Arbeit abnehmen will, hat sie schnell selbst eins entwickelt:
Lieber Leser,
der Sommer ist die schönste Jahreszeit. Es ist warm, man kann schwimmen gehen, Eiscreme essen und es ist lange hell draußen.
In diesem Buch findest du 6 Geschichten, die im Sommer spielen. Die Hauptpersonen der Geschichten sind alle etwa in deinem Alter.“
Jetzt folgen einige Beispiele aus den Geschichten und zuletzt schreibt sie noch:
„Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen. Und natürlich einen aufregenden Sommer!“
Ich muss sagen, ich bin begeistert. Da hätte ich mir das Vorwort auch mal einfach machen können…


Freitag, 3. März 2017

Präsentation des Workshops Kreatives Schreiben


Gestern Abend luden wir vom Workshop Kreatives Schreiben in die Heinrich-Heine-Bibliothek in Gotha ein. Die Bibliothek hatte uns das stilvolle Balkonzimmer zur Verfügung gestellt und wie immer durch Knabberzeug, Gummibärchen, Wein und Wasser eine familiäre und gemütliche Atmosphäre geschaffen (Danke, Nicole Strohrmann!). Sieben Teilnehmer lasen vor einem kleinen, aber feinen Publikum. 

Das Thema Begegnungen stand im Mittelpunkt der meisten Geschichten, es waren freundliche und romantische, aber auch angstbesetzte und seltsame Begegnungen, vielfältig, wie das Leben so ist. Zu Monika Breitungs Geschichte „Wie die Hexe ihren Kater fand“ gab es sogar einen Baba Jaga.
Am Ende blieben alle noch und ließen sich Zeit für ein gemeinsames Gespräch mit dem Publikum.