„Wie? Kommst du gar nicht mehr in den
Schuldienst zurück?“
Der Kollege, den ich zufällig getroffen habe,
starrt mich überrascht an. Ich antworte und höre mir selbst erstaunt zu. Wie
klar mir plötzlich alles ist! Wann habe ich mich entschieden?
Irgendwann zwischen den wunderschönen Schreibaufträgen
und den spannenden Lesungen der letzten Zeit, irgendwann zwischen dem Kamener
Kreuz und meinem Schreibtisch muss diese Entscheidung gefallen sein. Aber jetzt
ist sie so glasklar, wie ein geschliffener Diamant. Ich werde nicht mehr in den
Schuldienst zurück kehren.
Dieser Sommer wird mein letzter
Beamtensommer, und dann pfeife ich (nicht ganz so leichten Herzens) auf einen
großen Teil meiner Pension und quittiere den Dienst.
Sollte hier ein Berufssuchender unter meinen
Lesern sein, lass dir von mir einen Rat mit auf den Weg geben: Denk bei der
Berufssuche nicht daran, dass ein Beamtenposten ein sicherer Job ist. Das Leben
ist verdammt lang, und wenn man sich mitten drin für einen anderen Beruf entscheiden
möchte, kann genau dieses Beamtendasein die Falle in die Unfreiheit werden.
Also dann, auf ein letztes Beamtenjahr!
(Foto: Brasilien)
Liebe Annette,
AntwortenLöschenich bewundere Deine Konsequenz und Deinen Mut!
Da man die Begeisterung für deine freie Schreibtätigkeit in jeder Zeile spürt, ist es gewiss die richtige Entscheidung (aber auch richtige Schritte zu gehen, erfordert oft Mut).
Herzliche Grüße
Morgenländer
Glückwunsch zur Entscheidung und dass alles plötzlich so klar ist!
AntwortenLöschenGratuliere! Willkommen auf der freien Wildbahn :-)
AntwortenLöschenAlice
Danke für eure Glückwünsche. Und Alice, hast du es eigentlich auch so gemacht, oder warst du keine Beamtin?
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Annette
Liebe Annette, wie schön, dass Du Deinen Weg gefunden hast. Geld ist ja auch nicht alles und ich denke, Du bist auch so später mal versorgt genug.
AntwortenLöschenIch stand vor vielen Jahren auch mal vor der Entscheidung ins Angestelltenverhältnis zu wechseln. Ich wollte einfach nicht mehr so weit fahren und hätte als Angestellte beim Kreis Minden eine Stelle bekommen können. Das habe ich damals aber nicht gemacht und die Entscheidung war gut so. Wäre nämlich nichts gewesen mit drei Jahren Beurlaubung wegen Kindererziehung. Ein halbes Jahr später hatte ich dann auch eine Beamtenstelle in Porta Westfalica bekommen. Das Warten hatte sich also gelohnt. Ich war immer ganz glücklich in meinem Beamtendasein, kann Deine Entscheidung aber sehr gut verstehen und nachvollziehen. In Deiner Stelle würde ich wohl genauso handeln.
Liebe Grüße
Heidi
@Annette: Bei uns gibt's diesen Beamtenstatus nicht - auch wenn man Beamter ist. Man hat ganz normale Kündigungsfristen und kann auch (fast) ganz normal gekündigt werden. Ich war genau ein Jahr lang vom Staat angestellte Lehrerin. Den Rest meines Berufslebens habe ich auf freier Wildbahn verbracht, in verschiedenen Berufen, zuletzt 15 Jahre lang mit eigener, privater Schule, ohne Fallschirm und doppeltes Netz. Man verdient weniger, hat NULL Sicherheit, trägt unendlich viel Verantwortung und riskiert sein eigenes Geld ... ABER: Man hat keine Vorgesetzten und kann genau das für die eigene Firma (in meinem Fall Schule) tun, was man für richtig findet.
AntwortenLöschenDie eigene Schule war eine gute Vorbereitung auf das - unvorhersehbare und öfters turbulente Autorenleben :-).
@ Alice Hui, das klingt wirklich abenteuerlich.
AntwortenLöschenAch, die freie Wildbahn gefällt mir, und wie du schon sagst, Heidi, so ganz risikolos ist es ja für mich nicht. Ich denke, wenn ich ganz allein von meinem Gehalt leben müsste, wäre der Schritt noch mal ein gaaaanz anderes Risiko.
Danke und fröhliche Grüße
Annette
Glückwunsch zu deiner Entscheidung, Annette! An deiner Stelle hätte ich es genauso gemacht.
AntwortenLöschenHerzlichst
Christa
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