Sonntag, 19. Januar 2014

Tanzen, tanzen




„Und nun geht es gleich weiter“, ruft der Tanzlehrer. Die Alten seufzen und trinken noch einen Schluck Wasser. Aber ihre Augen leuchten.
Der eine Tanzlehrer zwinkert mir zu, der andere wirft die Anlage wieder an. Es sind zwei süße Typen, beide um die 20. Der eine mit Wuschelhaaren, der andere mit Mütze auf dem Kopf.  Echte Freaks irgendwie. Dass sie diese Tanzveranstaltungen kostenlos und ehrenamtlich bei der Altenhilfe machen, kann ich kaum fassen.
Mein Vater freut sich unglaublich auf diese Nachmittage.
„Die bringen uns ganz gut in Schwung“, sagt er.
Vor dem Tanznachmittag besteht mein Vater immer darauf, ordentlich rasiert zu werden. Dann legt er Rasierwasser auf und zieht sich frische Kleidung an.
„Sonst fordert mich ja keiner auf“, sagt er.
An diesem Mittwoch hat er dreimal getanzt. Mal mit einer Pflegerin, mal mit anderen alten Ladys. Dass das Tanzen immer noch klappt, obwohl er oft so schlecht gehen kann, überrascht mich sehr.
„Wir tanzen doch immer Walzer“, erklärt er. „Da dreht man sich doch von einem Bein auf das andere, das schaffe ich noch. Es darf sich nur keiner zu sehr an mir festhalten.“
Wie total lieb, dass Menschen ihre Fähigkeiten und ihre Freizeit zur Verfügung stellen, um anderen so eine Freude zu bereiten.

2 Kommentare:

  1. Das ist eine tolle und wichtige Sache liebe Annette, sollte es überall im Land geben.

    Schönen Abend und liebe Grüße
    Angelika

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  2. Vor allem hält das die Alten jung und die Jungen beschäftigt. :D

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