Mittwoch, 25. Juli 2012

Was machen Sie beruflich?



„Wie lange bleiben Sie an der Doubs“, fragt mich der Mann vom Kanuverleih, während er uns in seinem alten Transit mit einem Affenzahn durch die Straßen schaukelt.
„Ein paar Tage“, erkläre ich. „Wir sind mit dem Wohnmobil unterwegs und fahren quer durch Frankreich.“
„Sind Sie in Rente?“, will er wissen.
Oh ha – vielleicht sollte ich doch mal einen Schönheitsdoc konsultieren und über Botox nachdenken.
„Ein paar Jahre müssen wir noch arbeiten“, sage ich.
Und jetzt kommt mal wieder diese Gretchenfrage.
„Was machen Sie denn beruflich?“
Tja. Was sage ich jetzt?
Autorin hört sich so seltsam an. So unrealistisch, so lächerlich und angeberisch zugleich. Es löst auch gleich eine Menge weitere Fragen aus.
Wie heißen Sie? Kenne ich Sie? Was schreiben Sie denn? Leben Sie davon?
„Ich bin Lehrerin“, sage ich. 

(Foto: An der Doubs, Frankreich)

3 Kommentare:

  1. "Ach deshalb haben Sie so viele Ferien!" :))

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  2. Hallo Annete.
    Diese Fragen sind überall gleich....

    Ich freue mich, Dich als neues Mitglied und Leserin meines Blog begrüßen zu dürfen.

    Viel Spaß und schöne Ferien
    Liebe Grüße
    Angelika

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  3. Am Doubs war ich auch schon mal, war ein schöner Osterurlaub. Und mein Tross im Roman zieht durch das Tal ...
    Ja, was sagt man, wenn man so etwas gefragt wird? Ich finde es ja schon merkwürdig, wenn eine Klientin sagt: Sie sind doch Schriftstellerin, schreiben Sie mir bitte etwas? Man könnte vielleicht sagen: Ich bin Lehrerin-Sozialpädagogin-usw., und nebenher schreibe ich. Dann kann derjenige sich aussuchen, auf was er reagieren will!:-)

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