Manchmal gibt es
Studien, über die ich den Kopf schüttele. Ich frage mich dann, wer dafür Geld
und Kraft investiert hat, war das Ergebnis doch für jeden einigermaßen logisch
denkende Sterbliche schon lange eine Binsenweisheit.
Am Samstag aber las
ich eine Studie in der Zeitung, die mich total überraschte.
In dieser Studie ging
es um Mobbing in der Schule, und zur Abwechslung mal nicht um Mobbing unter Schülern,
sondern um den Lehrer als Mobbingopfer. Dabei kam man zu meiner großen Verwunderung
zu dem Ergebnis, dass der betroffenen Lehrer in erster Linie (54%) von der
Schulleitung gemobbt wird, dicht gefolgt (mit 48%) von den eigenen Kollegen.
Erst im größeren Abstand (mit 21 %) werden Lehrer durch Eltern zu
Mobbingopfern, und am unteren Ende der Skala erst werden die Schüler als Gruppe
aufgeführt.*
Ich war total froh,
dass sich jemand mal die Mühe gemacht hat, dieses Phänomen zu thematisieren. In
meiner Zeit in der Schule habe ich es nämlich oft genauso erlebt – und mit mir
offensichtlich viele Kollegen.
*(Siehe: Mobbing ist
oft Chefsache, Eckhard Sohn, Neue Westfälische, 19./20. 1. 2013)
(Foto: Karlskrona, Schweden)
Was genau ist Mobbing? Beginnt es beim Tratschen, über andere lästern, hinterm Rücken schlecht reden? Öffentlich diffamieren? In Diskussionen jemanden verbal in die Pfanne hauen? Ich halte nichts von solchen Erhebungen. In jeder größeren Gruppe gibt es Differenzen, die je nach Temperament und Charakter unterschiedlich ausgetragen werden. Ja, auch fies, stimmt.
AntwortenLöschenWas den meisten Gruppen fehlt, ist eine konstruktive Streitkultur, damit Konflikte schneller auf den Tisch kommen, bevor sie in den Untergrund gehen.
Gruß, Kalinka