Mittwoch, 3. November 2010

Immer Sorgen um die Kinder


"Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen". 
Wer hat sich bloß so einen blöden Spruch ausgedacht? 
Als wenn sich die Sorgen um die Kinder irgendwann verändern. 
Immer macht man sich als Eltern Gedanken um sie. 
Ob es ihnen wohl gut geht und ob sie gesund sind. 
Ob sie heile ankommen, wenn sie unterwegs sind.
Und dann liest man alle möglichen Berichte, in denen Kinder verunglückt sind und leidet mit den Eltern.

"Hallo Mama, ich bin`s - Benni. Du mir ist gerade was Schreckliches passiert. Ich wollte einen Scheiwerfer im Theater anbringen, und dann ist die Leiter zusammengebrochen - was? Nein, mach dir keine Sorgen - ich glaube, mir geht es ganz gut ... ja, war ziemlich hoch. Sechs Meter, glaube ich."

"Mama. Ich stehe hier an der Detmolder Straße und hatte einen Unfall. Kannst du wohl mal - was? Nein, nein. Nichts weiter passiert..."

Dann steigt mein Adrenalinspiegel bis zum Anschlag und ich liege nachts wach und denke, was wohl wäre, wenn alles anders ausgegangen wäre.

Gestern klingelte das Telefon.
"Hallo Mama, ich bin`s Alex. Ich bin auf dem Weg nach Kiel und dachte, ich übernachte bei euch. Okay? Na klasse. Dann setz schon mal den Kaffee auf."
Er hat noch 400 Kilometer vor sich.
"Alex!", schreie ich. "Fahr bloß vorsichtig!"
"Na klar. Kennst mich doch! Ich bin ein guter Autofahrer."

Oh yes, ein bisschen mehr Coolness der Jugend würde mir auch gut tun. 
Leider habe ich sie nicht.
Ich bin erst beruhigt, als die Haustür aufgeht und Alex: "Hallo Mama!" durch den Hausflur brüllt. 

5 Kommentare:

  1. Liebe Annette,

    ich fühle mit Dir! Meine Jungs sind zwar noch viel jünger, aber ich bin froh, dass ich viele Dinge gar nicht weiß. Allein schon ihnen beim Fahrradfahren zuzugucken reicht mir völlig!
    Liebe Grüße
    Nikola

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Annette,

    hörst Du mein Seufzen?

    Genau so, wie Du es beschrieben hast, ist es. Und ich fürchte, es hört nie auf. Ist wohl so etwas wie Elternschicksal. :-/

    Verständnisvolle Grüße
    Ilka

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Annette,

    Deine Zeilen zeigen mir, dass die Angst und Führsorge um die Kinder nie enden wird.
    Meine sind bedeutend jünger als die Deinigen.
    Wenn ich mir nur schon denke, was ich mir in ihrem Alter alles erlaubt habe, wird mir ganz anders.

    Wieso werden sie nur so schnell erwachsen?

    Ich schicke dir liebe Grüsse, mirjam

    AntwortenLöschen
  4. Wie gut ich das nachvollziehen kann!

    Zug verpasst? Also schnell mal mit dem Auto nach Paris, einen Auftritt darf frau nicht verpassen. Und auch wenn das Kind schon 39 ist, da schlucke ich doch und gebe ein: „Fahr Vorsichtig!“ mit auf den Weg...

    … nein, die Sorge hört nie auf, schon gar nicht bei den Menschen die uns nahestehen, die zu uns gehören! Alles andere wäre auch anormal. Es ist der Tribut, den wir an an die Moderne zahlen. An die Flexibilität, das Tempo und die Tatsache, dass wir hunderte von Kilometer in wenigen Stunden überwinden können. Zum Glück fahren die Kindeskinder noch nicht Auto, obwohl ein Schulweg mit dem Fahrrad ist auch nicht ohne...

    beste Grüße
    Großmutter) Stephanie

    AntwortenLöschen
  5. Danke für eure lieben Rückmeldungen.
    Meine Kinder spiegeln mir immer die "Gluckenmutter". Ich bin froh, dass es euch nicht anders geht mit euren Sorgen.

    Liebe Grüße
    Annette

    AntwortenLöschen