Sonntag, 25. August 2013

Nacht der offenen Museen




Ein wunderschöner warmer Sommerabend und außerdem die Nacht der offenen Museen. Wir beschlossen, mal wieder ins Adam- und Eva-Haus in Paderborn zu gehen, in dem das Museum für Stadtgeschichte untergebracht ist. Hier gab es einen Kriminalfall zu lösen. Störkejohanns Lieschen war nämlich vor vielen Jahren – damals, als die Elektrische noch durch Paderborn fuhr – ohnmächtig vor dem Rathaus aufgefunden worden. Dieser Fall war als ungelöstes Kriminaldrama in die Stadtgeschichte eingegangen. Hatte der Paderborner Apotheker Sertürner, der das Morphium erfunden hatte, vielleicht etwas mit dem Fall zu tun? Oder der Schützenbruder Karlchen Löffelmann?
Nun war unser krimineller Spürsinn gefragt, und so ganz nebenbei erfuhren wir einiges über die Paderborner Stadtgeschichte.
Gemeinsam, und besonders mit Hilfe der Kinder in der Gruppe, lösten wir den Fall, bummelten dann noch durch das Museum. Beim abendlichen Spaziergang durch die Innenstadt sahen wir die Stadt noch einmal mit ganz anderen Augen.



Freitag, 23. August 2013

Die Erfolge der anderen




Ich möchte doch mal die Behauptung aufstellen, dass nirgendwo so viel gelogen wird, wie bei den eigenen Erfolgen oder denen der Kinder und Kindeskinder.  
Kennt ihr einen Aktienspekulanten, der sich verspekuliert hat? Ich kenne keinen. Alle haben ganz aus dem Bauch heraus gut gesetzt und ach so viel gewonnen. Auch die Umsatzzahlen bei Veröffentlichungen: Immer bahnbrechend. Und die Rezensionen: Fünf Sterne! Mindestens! 
Und die Kinder? In meinem Bekanntenkreis haben eigentlich alle Kinder mit einem Einser-Abitur. Das Medizinstudium steht bevor, und dann kann man sich ja schon die Karriere denken. Herzchirurg und später natürlich Chefarzt einer Uniklinik.
Dazu fällt mir eine süße Szene ein. Eine ältere Dame aus der Nachbarschaft erzählte mir voller Stolz von ihrem Enkel, der gerade sein Studium abgeschlossen hat. Natürlich genial, das hätte ich ja nie in Frage gestellt. Und dann hat er auch noch auf der Stelle einen Top-Job gekriegt. Gleich bei der ersten Bewerbung. Die Welt hat offenbar auf ihn gewartet.
Und nun sie: Der ist jetzt ganz was Hohes. Richtig was Hohes ist der.
Ich: Ja? Das ist ja toll.
Sie: Das ist noch höher wie ein Doktor.
Ich: Oh! Klasse.
Sie: Sogar höher wie ein Professor. Wie heißt das noch, was der ist?
Ich: Hmm. Das weiß ich jetzt nicht.
Sie: Jetzt fällt es mir wieder ein. Der ist Master.
Na bitte!

Donnerstag, 22. August 2013

Eine Frage




Gibt es hier unter meinen Bloglesern auch Lehrer oder Lehramtsanwärter? Ich kenne meine Leser leider so wenig … von einigen weiß ich…
Ich habe heute eine Frage an euch, die mich schon länger interessiert. Lest ihr eigentlich die didaktisch-methodischen Seiten einer Lernhilfe oder eines Schulbuches? Ist es euch wichtig, zu wissen, welchen didaktischen Stellenwert das Kapitel oder das Buch hat, oder was man methodisch damit machen kann? Interessieren euch die Kompetenzen, die der Schüler mit diesem besagten Kapitel erreichen kann?
Viele Schulverlage legen auf diese Ausarbeitung immer großen Wert. Ich persönlich habe aber als Lehrer so gut wie nie in irgendwelche Lehrerhandreichungen hinein geschaut. Meist war mir klar, was man mit den betreffenden Seiten machen sollte – außerdem hatte ich immer viele eigene Ideen.
Klar, als Lehramtsanwärter brauchte ich sie für meine didaktisch-methodische Ausarbeitung im Stundenentwurf, aber im Alltag …
Wie seht ihr das? Bitte meldet euch mal! Würde mich riesig interessieren. 

(Foto: Blick in meine Instrumentenkiste für Grundschullesungen)

Mittwoch, 21. August 2013

Heute beim Frühstück




Heute Morgen stolperte ich über eine etwas größere Anzeige:
„Suche für meine Tochter, Studentin der katholischen Hochschule,  Zwei-Zimmer-Wohnung bis ca. 400,- € Warmmiete, möglichst keinen Teppichboden und kein Erdgeschoss.“
„Und mit Kaffeevollautomaten und Spülmaschine“, fügte Nils hinzu.
Da scheint jemand den Wohnungsmarkt in Unistädten nicht zu kennen, höhö. Für manche wird der Einstieg ins selbstständige Leben darum wohl etwas härter ausfallen… 

(Foto: Brasilien)

Dienstag, 20. August 2013

Disziplin ist leider die halbe Miete




„Ich verstehe, dass Sie nicht mehr Lehrerin sein wollen“, sagte vor einiger Zeit mal ein Kollege. „Dann kann man sich den Tag doch frei einteilen. Man muss nicht gleich früh raus und kann es langsam angehen lassen…“
Tja, das ist der Traum von Spitzwegs armen Poeten, der mit Schlafmütze im Bett liegt und ein Gedicht schreibt. So kann man sicherlich leben, aber der Wohnraum beschränkt sich dann eben auch auf ein kleines Kämmerchen mit undichtem Dach.
Die Wahrheit ist leider so, dass auch ein Künstler strukturiert und diszipliniert arbeiten muss. Na klar kann man mal ausschlafen, man kann auch mal einen Tag mit einer Freundin im Café verquatschen, aber wenn man von der Kunst leben will, muss man eben auch was schaffen, und das funktioniert, wie in jedem Beruf, dass man sich an die Arbeit macht.
Ich schaffe am allermeisten, wenn ich mir morgens auf einen Zettel notiere, was für mich ansteht. Mit dem Zettel auf dem Schreibtisch arbeite ich diszipliniert meine anfallenden Arbeiten ab. Natürlich ist am Tag auch Platz für mich, für Sport, ein Buch, die Hausarbeit, ein Treffen mit Freunden und das Klönen mit der Familie, aber die Arbeit habe ich eben auch immer im Blick.
Und damit habe ich den Punkt „Blogbeitrag“ auf meinem Zettel schon abgearbeitet.  Hat Spaß gemacht! 

(Foto: A segrada famila, Barcelona)