„Was geht dir durch den Kopf, wenn du folgenden Gegenstand
siehst“, werde ich gefragt, und ehe ich mich versehe, wird mir ein Päckchen
Lippischer Pickert zugeworfen. Natürlich habe ich lebhafte Kindheitserinnerungen
an das lippische Nationalgericht – einen Kartoffelpfannkuchen mit Rosinen, den
es hin und wieder bei uns zu Hause gab. Genauso erinnere ich mich an
Strohsemmel, den Kläschenmarkt, den Handballverein und einige andere Dinge. Sie
sind ein guter Gesprächsaufhänger.
Ich stehe im Foyer des Junkerhauses, einem Haus, das seit
vielen Jahren zu den Museen der Stadt Lemgo gehört. Der Museumsleiter Fabian
Schröder, hat mich hierhin eingeladen, weil die Stadt plant, einen Film für
einen Audio Guide zu drehen. In diesem Film sollen bekannte Künstler vorgestellt
werden, die mit der Stadt Lemgo verbunden sind. Ich bin dieser Einladung nur zu
gerne gefolgt. Es passiert ja nicht so oft, dass einem die Heimatstadt Aufmerksamkeit
entgegen bringt.
Das Junkerhaus ist ein ganz besonderer Ort. Es ist das
Künstleratelier und Wohnhaus des Malers und Bildhauers Karl Junker, ein skurriles
Haus, unheimlich und romantisch zugleich, in dem ich häufig als Kind und
Jugendliche gewesen bin.
In dem Film soll ich von mir und meiner Arbeit
erzählen, meine Bücher zeigen und eine Textpassage vorlesen. Auch die Beziehung
zu meiner Heimatstadt wird dargestellt. Fabian Schröder und seine Kollegin Sara
Elkmann hatten sich ungewöhnliche und spannende Fragen überlegt, das die das Kamerateam
„Schnittfest GmhB“ mit Malte Blum und Tom Lührmann gut in Szene zu setzen wissen.
Dabei kam auch dieser ganz besondere Ort mit seinen verrückten und
ungewöhnlichen Schnitzereien nicht zu kurz.
Eineinhalb Stunden brauchten wir für die Dreharbeiten, die
in der Filmsequenz wahrscheinlich zwei Minuten dauern. Es hat großen Spaß
gemacht.
Ich freue mich schon sehr auf das Resultat.
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