Ein graues Tuch liegt über der Zeit, die Nerven sind zum
Zerreißen gespannt. Lockdown, ständiger Verzicht auf die Freiheit, warten, verzichten, warten, verzichten, warten und wieder warten – und dieses Gefühl, dass die Zeit nicht besser wird. Diese Situation
geht an niemandem spurlos vorüber.
Ich bin froh, nicht in der Schule sein zu müssen. Den
Anblick der Kinder hinter der Maske schmerzt zu sehr. Ich versuche, so gut wie
möglich unter dem Radar her zu tauchen.
Zu meinen Standard-Weihnachtsgeschenken gehört ein Fotobuch
mit Rückblick auf das vergangene Jahr. Seit die Familie größer und verzweigter
wird, gehört es auch zu meinen Aufgaben, die Fotos der anderen Familienmitglieder zu sammeln und
in das Buch einzufügen. Alle können so schön fotografieren, und das Buch wird
zu einem vergnügten und fröhlichen Zeitgeschehen. Auch die nachdenklichen
Momente haben eine bunte Farbe und selbst die Fotos hinter der Maske sehen
lustig und komisch aus.
Stundenlang sitze ich an dem Buch – und als ich es endlich zum
Druck freigebe, fühle ich mich ein bisschen besser.
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