Freitag, 20. September 2013

Tödlicher Tigerbiss




Heute Morgen erwischte mich eine Schlagzeile der Tageszeitung eiskalt: Tiger tötete Pfleger im Zoo Münster. Und sofort waren die Erinnerungen an meinen Schreibauftrag im Zoo in Münster wieder wach. Vor einigen Jahren hatten sie mich gebeten, Erzählungen über einzelne Tiere für die Zoo-Homepage zu schreiben. Ein hochinteressanter Schreibauftrag!
In regelmäßigen Abständen wurde ich in den Zoo eingeladen. Mir wurde dann ein Pfleger zugeteilt, der mir ein ganz bestimmtes Tier vorstellte und mir etwas über die Eigenarten des Tieres erzählte. Je nach Gefährlichkeit durfte ich mit ihm in das Gehege gehen oder musste das Tier nur aus respektvoller Entfernung betrachten. So durfte ich Kamele streicheln und erlebte, wie sie mir ganz dicht an den Mund kamen, um meinen Atem zu riechen – schon etwas unheimlich, so ein Kamelkuss. Ich durfte eine Vogelspinne auf die Hand nehmen (ICH!) und sogar die riesigen Nashörner mit Brötchen füttern.
In dieser Zeit habe ich unheimlich viel über Tiere und Tierpflege erfahren. In Münster waren die Tiere bestimmten Tierpflegern zugeteilt und so war eine liebe Beziehung zwischen ihnen entstanden. Sie achteten auf gute und frische Ernährung, sie sorgten dafür, dass sich die Tiere nicht langweilten und erkannten schnell, wenn sich ihr Schützling unwohl fühlte.  
Während man früher oft darauf achtete, dass die Tiere in Ruhe gelassen wurden, ist heute die Philosophie, dass sie besonders viel Abwechslung haben sollen. So verpackten die Tierpfleger zum Beispiel Äpfel und Nüsse für die Papageien in dicke Päckchen und verschnürten alles fest, schauten dann lachend zu, wie sich der Vogelschwarm aufgeregt darüber hermachte. Die liebevolle Aufmerksamkeit hat mich immer sehr berührt.
Dass es nun zu so einem Unglücksfall kommen musste, ist besonders tragisch. Eine kleine Unachtsamkeit – ein kleiner tödlicher Fehler… Wie traurig für die Familie des Tierpflegers, wie unglücklich für die Kollegen, wie schrecklich für die Besucher des Zoos, die das miterleben mussten.

Donnerstag, 19. September 2013

Persönliche Grüße




Es passiert mir nicht so oft, dass ich eine „analoge“ Rückmeldung zu meinem Blog bekomme. Aber jetzt hatte sich Birte, meine Leidesgenossin aus dem Bauch-Beine-Po- und dem Cycle-Mix-Kurs durch viele meiner Posts gelesen.
„Du schreibst genauso, wie du redest“, war ihre Rückmeldung. „Ich kann dich richtig beim Lesen raushören.“ Und dann schwärmte sie ganz begeistert „Wo du überall gewesen bist!“ und „Was du schon alles geschrieben hast!“ Die Hochzeitsfotos meiner Söhne, die Erzählung über meine Schwiegermutter, alles wurde lieb kommentiert. Hach, das ging mir runter wie Öl.
Aber dann kam die Gretchenfrage: „Sag mal, wolltest du nicht deine Haare weiß lassen? Ich fand das nämlich so eine gute Idee.“ Schluck! Das hat man von seiner Offenheit! Und jetzt musste ich zugeben, dass ich es nicht durchgehalten habe. Plötzlich, wie von Zauberhand, lag doch wieder eine Haartönung im Einkaufskorb.  Ich bin eben noch nicht soweit …
Jedenfalls habe ich mich riesig über die Rückmeldung gefreut. Dir, liebe Birte, viele Grüße bis Montag in aller Frische beim Pilates, und euch anderen Lesern einen schönen Herbsttag.

Mittwoch, 18. September 2013

Youtube-Videos




Manchmal bin ich wirklich total gerührt, dass sich einige die Zeit nehmen, ein Video aufzunehmen und es einfach so bei Youtube einstellen. Oft haben sie gar nichts davon, außer sich über ein paar Klicks und ein paar Rückmeldungen zu freuen.
Da wurde ich auf einem Geburtstag verpflichtet, ein Lied auf meiner Gitarre zu begleiten. Hundert Jahre keine Gitarre mehr gespielt.  Natürlich war sie völlig verstimmt, und die Stimmflöte in den Tiefen meines Chaoses verschollen. In meiner Not schaue ich bei Youtube rein, und tatsächlich. Da sitzt ein Typ, Gitarre in der Hand, und schlägt seine perfekt gestimmte Gitarre einfach nur so, damit ich meine stimmen kann. Erst die E-Saite, dann die A-Saite … ach, ist das lieb!
Dann wieder will ich einem kleinen Mädchen das Arbeiten mit der Strickliesel zeigen, aber ich kriege es nicht mehr auf die Reihe. Macht nix. Da sitzt eine Frau bei Youtube mit einer Strickliesel, erklärt geduldig, anschaulich und freundlich, wie es geht, und hilft uns so über den Nachmittag.
Und im Moment sitze ich an Geschichten über die 60ger Jahre, und wieder geht nichts ohne Youtube. Die Schah-Demonstration, die erste Aktenzeichen-Sendung, die Weltmeisterschaftskür von Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler auf dem Eis, alles, aber wirklich alles finde ich wieder. Was für ein Segen, dieses Internet! Meistens jedenfalls!

Dienstag, 17. September 2013

Ein Regenbogen






In dem Blog „Von Tag zu Tag“, das ich so gerne lese, finde ich in einem Interview mit der Autorin ein schönes Zitat, ihr Lieblingszitat: „Die Arbeit wird warten, während du einem Kind einen Regenbogen zeigst.“
Dieses Zitat habe ich gleich in die Tat umgesetzt. 
Die Familie meines Sohnes machte auf der Fahrt in den Urlaub einen Abstecher bei uns. Grund genug, meine Arbeit zur Seite zu legen, und mit Timmy in der Dämmerung um den See zu gehen. Es gab zwar keinen Regenbogen zu sehen, aber dafür einen leuchtenden Vollmond.
Und an dich, liebe Regina vom Blog nebenan einen lieben Gruß. 


Montag, 16. September 2013

Neue Bücher für Menschen mit Demenz




Nachdem die Buchreihe „5-Minuten-Vorlesegeschichten für Menschen mit Demenz“ so erfolgreich durchgestartet ist und so liebevolle Rückmeldungen erfährt, hat der Verlag an der Ruhr natürlich beschlossen, weitere Titel zu entwickeln.
Auf die Weise sind im August von mir die beiden Bücher „Über die Liebe“ und „Stammtischgespräche“ erschienen, die Bücher „Advent“ und „Alltägliches“ wurden von meinen Kolleginnen Petra Bartoli y Eckert und Anja Stroot geschrieben.  
Heute endlich bekam ich meine Belegexemplare, die ich direkt an meinen Vater, meine Tante Hanna und meine Schwiegermutter weiter geleitet habe. Ihnen verdanke ich schließlich viele gute Ideen.