„Kein Speicherplatz auf Festplatte C“, meldet
mein Computer.
„Unmöglich“, sagt mein Mann. „Zehn Gigabite
kriegst sogar du nicht voll.“
Da hat er sich wieder mal ziemlich in mir
getäuscht. Seit 2007 nämlich speichere ich meine Mails hingabevoll auf Festplatte
C, und nun ist sie voll.
„Damit ist der Samstag gelaufen“, stöhnt mein
Mann und macht sich an die Arbeit.
„Ihre Festplatte wird konfiguriert“, sagt
mein Computer. „Schalten Sie bitte nicht aus.“ Und dann blinkt er vor sich hin. 9 % ... 11 % ... 34 % ...
Abends ist er endlich fertig. Aber als ich
auf ihn zugehe, beginnt er erneut zu blinken.
„Ein unerwarteter Fehler ist aufgetreten“,
meldet er. „Konfiguration wird rückgängig gemacht. Schalten Sie bitte nicht
aus. 9 % ... 11 % ... 34 % ...“
Ich laufe im Kreis.
„Das musst du jetzt abwarten“, sagt mein
Mann.
Am nächsten Tag lächelt mir der Computer fröhlich
entgegen. Begeistert setze ich mich an die Tastatur.
„Ihre Festplatte wird konfiguriert“, sagt
mein Computer. „Schalten Sie bitte nicht aus.“
Mich trifft fast der Schlag. Wieder bleibt
mir keine andere Wahl, als im Kreis zu laufen… Und als es endlich Abend
geworden ist: „Ein unerwarteter Fehler ist aufgetreten. Konfiguration wird
rückgängig gemacht.“
Es ist wie in einem Steven-King-Film. Er hat
die Macht übernommen. Ich laufe durch das Arbeitszimmer, während der vor sich
hinrödelt.
„Bitte Siggi! Du musst mir helfen!“, flehe
ich. „Er lässt mich nicht mehr an sich ran. Wenn das so weiter geht, schmeiße
ich ihn weg und kaufe einen neuen.“
Mein Mann lässt sich erweichen. Schließlich
weiß er genau, dass er den neuen Computer auch installieren muss.
„Der ganze Sonntag ist hin“, jammert er.
Und das stimmt. Von morgens bis abends sitzt
er daran und begleitet den Computer ganz manuell beim Konfigurieren, während
ich mit schlechtem Gewissen auf dem Sofa sitze und ein Buch lese.
Dafür nehme ich mir vor, seine Hemden beim
nächsten Mal ganz besonders gewissenhaft zu bügeln.
Das ist so blöd, liebe Annette,
AntwortenLöschenwenn der Computer vor sich hinrödelt und dich nicht dazwischen lässt. Mich nervt das auch ungemein, wenn das bei mir mal der Fall ist. Ich rufe dann meinen Schwiegersohn in spe zur Hilfe und bin froh, dass er das kann und auch die Ruhe dabei behält. Solange schreibe ich aufs Blöckchen (oder lese) und da ich ihm keine Hemden bügeln muss, koche ich ihm was Schönes.
Liebe Grüße
Regina