Freitag, 18. März 2016

Appetit auf Ammoniumhydroxid


Ehrlich gesagt hielt ich die Meldung von Jamie Oliver und seiner Klage gegen Mc Donalds zunächst für einen schlechten Beitrag aus dem Postillon, der massenhaft über Facebook geteilt wurde. Dann aber brachte es sogar unsere Tageszeitung, und mir blieb keine andere Möglichkeit, als der Wahrheit ins Gesicht zu sehen: Meine Leib und Magen-Fastfoodkette servierte mir über Jahre das billigste Hundefutter aller Zeiten – Überreste aus Fett, Innereien und Ammoniumhydroxid. Auch wenn ich nicht ganz genau weiß, was Ammoniumhydroxid ist, ahne ich doch, dass es nicht besonders nahrhaft sein könnte. Plötzlich wird mir schlagartig klar, warum ich nach einem Burger total gesättigt war und sich erst am nächsten Tag wieder ein Hungergefühl einstellte.
Jemand wie ich, der auf den Lesereisen ständig auf der Suche nach einem großen Kaffee und einem gut geputzten warmen Klo ist, hält unweigerlich nach dem großen M Ausschau, schon allein, weil es früh morgens schon geöffnet ist und frau dort ganz alleine sitzen kann, ohne mitleidige Blicke auf sich zu ziehen.  Aber auch als ich in Brasilien eine wahre Odyssee hinter mir hatte, um meinen verloren gegangenen Koffer wieder zu bekommen, bot mir das große M eine Heimat - Burger, Pommes und Fritten inclusive.
Und jetzt? Wo soll ich jetzt hin? Bietet die Produktpalette bei Burger King einen anderen Nährwert? Kann ich noch ungestraft einen Kaffee bei Mc Donalds trinken und vielleicht einen dieser köstlichen Blaubeermuffins futtern. Oder entpuppt sich der Kaffee als Methylenchlorid, die Muffins als Polyethylenterephtalatgemisch?
Und wo vor allem finde ich unterwegs so ein warmes, sauberes und sicheres Klo?
Fragen über Fragen.
Annette, 59, auf der Suche nach einer neuen 10-Minuten-Heimat…

  

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