Ich lebe sehr intensiv
in der Gegenwart. Da mein Leben oft so voll ist, nehme ich mir nur selten Zeit,
innezuhalten und zurückzuschauen. Wenn mir alte Fotos begegnen, kann ich immer
kaum glauben, dass ich das bin, alte Tagebücher und alte Briefe lese ich so gut
wie nie.
Nun aber war ich von
einer ehemaligen Klassenkameradin aus meiner Schulzeit nach Hille bei Minden eingeladen
worden. Mit großem Interesse fuhr ich los, freute mich auf die Begegnung mit
ihr und mit der Stadt, die mir lange Zeit eine Heimat gewesen ist.
Drei
Klassenkameradinnen warteten auf mich. Die Begegnung war unglaublich spannend
und machte viele Erinnerungen an die Schulzeit lebendig.
Man denkt ja gerne: Die
Jugend heutzutage – wie anstrengend sie sind, mit diesem Rumzappen auf den Smartphones,
dieses ständige Sich-in-Szene-setzen auf Insta und Snapchat… Doch eigentlich
waren auch wir eine ziemlich anstrengende Klasse. Diese 70ger mit Miniröcken
und kurzen Pullovern machte sicherlich vielen Lehrern zu schaffen. Wir
erinnerten uns an eine Klassenfahrt, in der vier Schülerinnen nachts aus dem
Fenster der Jugendherberge geklettert waren und sich mit irgendwelchen Jungs
trafen, die sie am Strand kennengelernt hatten - ein Schulskandal, der ein
hässliches Verfahren für unsere nette Klassenlehrerin nach sich zog. Schreckliche
Lehrer, arrogante Typen und wir mitten in der Pubertät – da hatte der
Schulstoff wenig Chancen, uns zu erreichen.
Für mich war diese
Begegnung schon deswegen so besonders, weil meine Familie aus Minden wegzog,
bevor ich Abitur machte, und der Kontakt zu den Mitschülern und auch zu der
Stadt abbrach. Dadurch hatte ich nur selten die Möglichkeit, mich über diese
Zeit auszutauschen und die Erinnerung zum Leben zu erwecken.
An diesem Tag bekam ich
auch zum ersten Mal in meinem Leben eine wundervolle Klangmassage – die mich
später ganz entspannt und glücklich nach Hause fahren ließ.
Euch Dreien, liebe
Ulla, Monika und Christina, noch mal einen ganz herzlichen Dank für den schönen
Tag.
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