Obwohl ich mir so sehr einen anderen Ablauf wünsche, verläuft das Schreiben eines Buches bei mir immer in den gleichen Phasen ab. Es beginnt - nach dem Plotten - mit Freude, Spannung und Aufregung, wie eine Reise, die gut geplant ist und man doch nicht weiß, wie sie verlaufen wird.
Dann kommt die Phase der Ermüdung und Unsicherheit, des Seufzens, schon wieder an diesen Roman zu müssen, wo sich doch eine andere Idee gerne im Hinterkopf breit machen würde. In dieser Phase schreibe ich langsamer und unwilliger. Aber ich schreibe.
Und dann kommt die Schlussphase und es beginnt ein furchtbarer Sog. In mir macht sich der Wunsch breit, alles gut zu Ende bringen zu wollen, und doch weiß ich nicht, ob es gelingt. Der Gipfel ist in Sicht und doch noch nicht geschafft. Die Beine tun weh, ich bin total müde, aber ich will ankommen.
In dieser Phase befinde ich mich gerade. Ich schreibe und schreibe und lese und korrigiere und schreibe und schreibe. Das erschöpft mich. Mein Verstand verordnet mir Langsamkeit und Ruhe. Ich weiß, dass ich es schaffen werde und zum Ende komme. Ich habe es bisher immer geschafft. Aber die Ungeduld des Herzens zerrt an mir.
Schon häufig habe ich mir in dieser letzten Phase eine Entzüngung im Ellenbogengelek zugezogen. Das ist verdammt schmerzhaft und die Heilung dauert.
Ich weiß, ich muss versuchen, gelassener zu bleiben. Oh Mann, das ist nicht gerade meine Stärke!
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