Donnerstag, 12. Januar 2017

Sechs Hiphopper beim Poetry Circle



„Wenn Sie Lust haben, können Sie heute Abend gerne zu unserem Poetry Circle kommen“, lädt mich Ronny Lehmann, Bildungskoordinator für Kinder und Jugendliche der Bibliothek Gotha ein. Zugegeben, Hiphopp ist nicht die Poesie, von der ich furchtbar viel Ahnung habe, aber Lyrik, egal in welcher Form, interessiert mich immer. Also nehme ich die Einladung an und bin überrascht, dass sich sechs Hiphopper im schönen Café der Bibliothek zur kreativen Schreibwerkstatt einfinden. Ronny Lehmann moderiert die Runde, bringt aber auch selbst Texte ein. Reihum stellen die jungen Menschen ihre Texte vor. Aber natürlich haben sie sie nicht auf weißem Papier in Druckerqualität bei sich. Einer zieht einen zerknitterten handschriftlichen Zettel aus der Hosentasche, zwei andere lesen von ihrem Handy ab, wieder andere haben ihren Rap einfach im Kopf und tragen ihn auswendig vor. Ich sehe sofort, wie viel Erfahrung man braucht, bis man diesen Rhythmus beherrscht. Einfach so drauflos rappen kann nur der, der es auch gelernt hat. Diese Verse auch noch gut zu reimen, stimmige Bilder zu finden und außerdem mit einer Message zu versehen, erfordert echte Begabung. Ich kann nach diesem Abend nur sagen: Respekt! Ich komme gerne wieder vorbei – vorausgesetzt, man erwartet nicht, dass ich auch einen Text mitbringe.
 
  

1 Kommentar:

  1. Auch wenn ich nicht dabei gewesen bin freue ich mich, dass du dich gleich auf dieses Experiment eingelassen hast. Lieben Gruß Nicole

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