Wer hier regelmäßig
mitliest, wird bemerkt haben, dass ich nicht mehr so oft zu Lesungen unterwegs
bin. Mein Privatleben ist unruhig geworden und ich bringt mich dazu, mehr Kilometer
auf den Autobahnen zu verbringen, als mir lieb ist. Da habe ich die Lesungen
und die damit verbundenen Fahrten deutlich reduziert. Aber Ausnahmen gibt es
natürlich immer. Wie diese hier: Die Erich-Kästner-Gesamtschule in Essen. Diese
Lesungen sind immer ein kleines Schulevent und werden liebevoll vorbereitet. Der
Stufenleiter Artur Nickel organisiert diese Veranstaltung seit vielen Jahren
für die sechsten Jahrgangsstufen, und oft lädt er mich dazu ein. Diesmal waren
auch die Autoren Franjo Terhart und Barbara Zoschke zu den Lesungen eingeladen.
Die Lesungen finden
immer im Klassenzimmer statt und man trifft nur auf eine Klasse – das macht das
Leseerlebnis zu einem besonders intimen Moment und führt sicherlich auch dazu,
dass die Schüler besonders interessiert sind und viele Fragen haben.
Ich bin immer
begeistert von diesem Multi-Kulti des Ruhrgebiets. Als ich anfing, zu lesen,
war es so still in der Klasse, dass ich etwas irritiert fragte: „Versteht ihr
mich überhaupt? Rede ich zu schnell?“ Ich meine … zwanzig Kinder, von denen die
meisten sowas von überhaupt nicht „typisch deutsch“ aussehen … da ist doch so
eine Frage berechtigt, oder? War sie aber nicht. „Klar“, meinten sie und
winkten ab. „Lesen Sie weiter!“ Und dann merkte ich, sie waren einfach nur so
still, weil sie es so spannend fanden.
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