Es gibt Diskussionen,
die sich Jahr für Jahr wiederholen. Viel Wind wird bewegt, und er erzeugt nicht
mal so viel Energie um eine Kinderwindmühle zu bewegen. Die Diskussion um die Geschwindigkeitsbegrenzung
zum Beispiel. Ich würde mich freuen, wenn sie käme, doch ich weiß genau, wenn
man darüber diskutiert, wird nur heiße Luft hin und her gepustet. Wir Deutschen
lassen uns die Freiheit nicht nehmen, uns in den Tod zu rasen …
Zum Jahreswechsel steht
mal wieder die Diskussion um die Silvesterraketen an, the same procedure as every
year. Schon als ich im Kindergarten war, sagte man, dass die Kinder in Biafra
verhungern aber wir das Zeug in die Luft ballern. Später waren es dann die Krankenhäuser,
die man eigentlich für das Geld bauen könnte, dann die Tiere, die vor Panik
nicht wüssten, wohin. Nun ist es der Feinstaub, der die Luft verpestet und uns
alle früher sterben lässt. Um die Wahrheit zu sagen: Ich habe noch nie in
meinem Leben einen Böller in die Luft geschossen. Allerdings nicht aus hehren Motiven,
sondern einzig und allein, weil ich immer ein bisschen Schiss vor den Dingern
habe. Im Prinzip aber fände ich ein stummes und schweigendes Silvester ziemlich
trostlos. Darum freue ich mich so ganz ganz heimlich, wenn andere ein buntes
Feuerwerk am Himmel zum Leuchten bringen. Aber natürlich nur ganz ganz heimlich.
Denn dass die Tiere in Panik geraten, habe ich als Hunde- und Pferdebesitzer
immer selbst zu spüren bekommen. Und dass viel Geld verbrannt wird, ist mir
natürlich auch klar, auch wenn die, die es verprassen, es sowieso nicht für
wohltätige Zwecke spenden würden.
So nehme ich hin, was
passiert, bringe mich vor den Raketen in Sicherheit, aber freue mich, wenn sie
leuchten (und auch ein bisschen, wenn sie knallen).
Auch meine eigenen
Vorsätze wiederholen sich Jahr für Jahr: Weniger Schokolade, Kaffee und Rotwein
… aber es wäre ja auch ein ödes Jahr, wenn ich diese Vorsätze in die Tat
umsetze.