Böllern ist in diesem Jahr nicht verboten, man kann nur
keine kaufen. Noch nicht einmal bei amazon. Zur Begründung führt man nun schon
zwei Gründe an: Erstens die Corona-Pandemie und zweitens die Umweltbelastung durch
Feinstaub. Wenn man schon zwei Argumente braucht … Die Corona-Dauerbegründung alleine
scheint nicht mehr zu überzeugen: Überlastung der Krankenhäuser, die angeblich bald
eintretende Triage, die erschöpften Schwestern und Pfleger – viel zu oft
mussten diese Argumente nun schon herhalten. Sie haben ihre Kraft verloren. Und
so erlebe ich im sonst so beschaulichen Brandenburg, wie sich ein donnernder Böller
nach dem anderen bis weit nach Mitternacht durch die Stille schießt. Nie war es
so einfach und wirkungsvoll, der Welt seine Wut und seinen Widerstand zu
zeigen.
Ich persönlich habe es nicht so mit Böllern. Schließlich
habe ich einige Silvester im Hundekörbchen gesessen, um unserem zitternden Hund
die Pfote zu halten. Doch diesmal verspüre ich bei jedem Knall eine gewisse
Schadenfreude. Es wird Zeit, darauf aufmerksam zu machen, dass wir diese ewige
Bevormundung und Fleißkärtchen-Erziehung leid sind, und dass wir alt genug und
klug genug sind, für uns selbst die Verantwortung zu tragen.
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