Über die literarische Qualität von Diktattexten kann man
streiten, kommt es hier doch in erster Linie darauf an, dass man sich durch sie
einen bestimmten Lernwortschatz aneignet, der einem altersgemäßen
Schwierigkeitsgrad entspricht. Im 2. Schuljahr sind das entweder oft verwendete
oder lautgetreue Wörter.
Ich sitze mit Enkeltochter Clara (2. Schuljahr) bei einem
Diktattext und übe mit ihr. Es geht darum, dass Tante Ina erkrankt ist. Ihr
Kopf und ihr Bauch tun ihr weh, und die anderen sind bemüht, ihr zu helfen.
„Das Mädchen“, so lesen wir, „kocht ihr einen Tee. Der
Junge“, so steht es im folgenden Satz, „bringt ihr Blumen.“
Während ich noch über die unpersönlichen Wörter „das
Mädchen“ und „der Junge“ nachdenke, macht sich Clara darüber Gedanken, ob die
Hilfe wohl angemessen ist. Dann lacht sie schallend. „Blumen“, sagt sie. „So
ein Quatsch. Was sollen die denn wohl helfen?“
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