Schon sehr oft habe ich für verschiedene Verlage an
Schulbüchern mitgearbeitet. In der Sekundarstufe nimmt das Thema Manipulation
eine wichtige Rolle ein. Wenn wir ein neues Thema einführen wollten, begannen
wir gerne mit verschiedenen Schnipseln oder Sprechblasen, in denen
unterschiedliche Sichtweisen auf das Thema dargestellt wurden. Die eine besagte
eine bestimmte Meinung, die andere stellte eine Gegenmeinung dar, eine dritte
war vielleicht eher eine unsachliche Stellungnahme, und manchmal fügten wir
noch eine ganz schräge Überlegung zum Thema dazu. Der Schüler bekam
anschließend die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Facetten des Themas
auseinanderzusetzen, um eine eigene Meinung zu entwickeln. Die wurde dann nicht
bewertet, wichtig war nur, dass sie sich stimmig aus den persönlichen
Überlegungen entwickelte.
In diesen verrückten Zeiten ist den Medien diese Art der
Darstellung völlig abhanden gekommen. Zum Thema Corona fährt man seit zwei
Jahren derartig eingleisig, dass sich einem mündigen Bürger die Haare sträuben
(müssten). Werden zum Beispiel Menschen auf der Straße zum Thema Masken
interviewt, sind alle dafür. Die einen, weil man sich daran gewöhnt hat, die
anderen, weil sie Verantwortung zeigen wollen, wieder andere weil sie sich und
andere schützen wollen. Dass das Ding stinkt, die Luft zum Atmen nimmt und die
Brille beschlägt (wenigstens das!), sagt niemand. Noch schlimmer ist es, wenn
es um das Thema Impfen geht. Eine Gegenmeinung hat niemand. Da so viel
Einigkeit in der Welt unwahrscheinlich ist, kann man davon ausgehen, dass es diese ungewünschten Stellungnahmen
nicht bis in die Tageschau geschafft haben. Vor allem beim Thema Lockdown für Ungeimpfte müsste ja mal eine Gegenmeinung genannt werden. Aber auch hier
beste Einigkeit.
Also, wenn ihr mich fragt, warum sich einige Menschen nicht von den Corona-Maßnahmen überzeugen lassen: Es liegt an der Manipulation, die so offensichtlich spürbar
ist. Wenn doch alles so gut und richtig ist, was im Moment in der Welt
geschieht, kann man doch auch Gegenmeinungen zulassen und kritische Berichte
bringen. Ansonsten bleibt bei jedem der Verdacht im Hinterkopf, dass es noch
eine ganz andere Wahrheit gibt.
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