Bevor die Saison auf
dem Campingplatz beginnt, will ich schnell noch die Geräte auf dem Spielplatz
neu streichen. Den Arm voller Acryllackdosen, Pinseln, Schmirgelpapier, Wasser
und Lappen will ich mich auf den Weg machen. „Oh nein!“, schreit mein Mann. „Fass
aber nachher nichts an, wenn du ins Haus kommst. Und zieh die Schuhe aus.“ Die Panik
steht ihm ins Gesicht geschrieben. Und leider kann ich ihn verstehen. Denn wenn
ich etwas anmale, kann man anhand der Farbkleckse nachverfolgen, wo ich überall gewesen bin.
Aber ich schwöre, ich gebe
diesmal alles, um keine wenige Spuren zu hinterlassen. Ich ziehe Gummihandschuhe
an, ich passe auf, dass der Farbtopf weit genug von mir entfernt ist, ich
streife den Pinsel ab, bevor ich male… Aber dann gerate ich doch in diesen
Kreativitätsschub, und dann geht mir alles viel zu langsam, und die Handschuhe sind
viel zu warm, und das Farbtöpfchen steht auch viel zu weit weg…
Resultat: gelbe Farbe
auf dem linken Arm, rote und blaue auf dem rechten, bunte Hände, ein roter Kleckser
unter dem Auge, verschiedene auf den Füßen, einer sogar am Bein (trotz Hose),
ein kleiner an der Tür, ein anderer in der Dusche, ein bunter Wasserhahn, und
die Seife vielfarbig.
Da ist mein Mann irgendwie
froh, dass ich nicht Maler geworden bin.
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