Ich weiß selbst nicht, was
mich dazu gebracht hat, mich in diesen Sessel zu setzen. Er sah so
verführerisch aus – ein richtiger Breitarschsessel aus weichem Leder. 2 €, 10
Minuten stand darauf. Eigentlich ganz schön teuer, dachte ich erst, dann aber
fiel mir ein, dass eine echte Massage teurer ist. Und da ich sowieso gerade
zwei Euro klein hatte …
Erst als der Sessel meine
Beine einklemmte, kamen mir die ersten Zweifel an meinem spontanen Entschluss. Als dann aber ein Stab aus der Rückenmitte
herausfuhr, und mir punktgenau die Wirbelsäule eindrückte, um dann einer
schmerzenden Stelle so lange zu verweilen, bis ich kurz aufschrie, und den Kopf
nach hinten warf, war ich mir sicher, dass ich das Geld besser in etwas anderes
investiert hätte. Doch jetzt war es zu spät. Der Sessel klemmte nun nämlich
auch meinen Kopf ein und trommelte auf meinem Hinterkopf herum. Ich plante
meine Flucht, versuchte, der Beinumklammerung zu entkommen. Doch der Sessel
schien das geahnt zu haben. Er begann nun mit einer sanfteren Massage. Erst als
ich mich wieder entspannt zurückgelehnt hatte, umklammerte er erneut Beine und
Kopf und rollte, klopfte und drückte meinen Rücken ab. Zehn Minuten können eine
Ewigkeit sein.
Am Ende war ich völlig verspannt
und durchgeschwitzt. Nächstes Mal kaufe ich mir für die zwei Euro doch besser
ein Eis…
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