Heute muss ich euch mit
einer bitteren Wahrheit konfrontieren. Ich bin ein Stinker. Ich fahre nämlich einen Diesel, und der bringt
es gerade mal auf Euronorm 5. Ich belaste also die Luft mit Stickoxiden und bin
schuld daran, dass die Luftverschmutzung weiter fortschreitet und wir alle
früher oder später sterben werden.
Zu meiner Verteidigung
kann ich sagen, dass ich das nicht mit Absicht getan habe. Als ich mein Auto
kaufte, war zwar der Diesel ins Gerede gekommen, aber ich hielt das für eine
journalistische Panikmache, die sich genauso schnell wieder beruhigen würde,
wie die Panikmache der Pädagogen über den Verlust der Kindheit, als die ersten
Tamagotchis auf dem Markt auftauchten. Ich dachte auch, bevor die Sache mit den
Fahrverboten wahr wird, denkt man vielleicht mal darüber nach, ob diese
unbeschränkte Raserei auf den Autobahnen so umweltfreundlich ist. Und vielleicht
gibt es ja ganz tief im Nachtschränkchen der Verkehrsminister sogar Pläne für
den Ausbau des Nahverkehrs, in Kombination mit einer ganz neuen
Verlässlichkeitserklärung der Deutschen Bahn zum Thema Pünktlichkeit und
Service. Fehlanzeige. Leider.
Meine Naivität zum
Thema Diesel wurde heute schwer bestraft. Ab jetzt darf ich die Stresemannstraße
und die Max-Bauer-Allee in Hamburg nur noch in Teilabschnitten befahren. Gott
sei Dank habe ich in der nächsten Zeit nicht vor, nach Hamburg zu fahren. Und
da ich gar nicht weiß, wo die Stresemannstraße liegt, gehe ich mal davon aus,
dass mich das Fahrverbot nur symbolisch trifft. Doch das soll erst der Anfang
sein, wird mir gedroht. Was heute in Hamburg passiert, kann morgen schon in
München, Berlin. Köln und schließlich auch in Bad Lippspringe geschehen. Und
spätestens dann muss ich mich nach einer fahrbaren Alternative umschauen.
Es wird
mir keine andere Wahl bleiben, als meinen ursprünglich recht teuren Diesel für
einen Ramschpreis an einen ukrainischen Autohändler zu verscherbeln und mir
einen neuen Benziner zuzulegen. Vielleicht mal zur Abwechslung einen VW? Die
waren ja nach dem Abgasskandal wieder gut im Geschäft.
Als Ausgleich könntest du in nächster Zeit eventuell auf eine Kreuzfahrt verzichten: https://www.welt.de/dieweltbewegen/sonderveroeffentlichungen/article118988228/Das-schmutzigste-Gewerbe-der-Welt-bleibt-auf-Kurs.html
AntwortenLöschenMeine Augen,
AntwortenLöschenliebe Annette,
bleiben förmlich an der Frontscheibe deines Autos kleben:
Ein richtiger Knuffelelch, der dich beim Unterwegssein über die Autobahnen begleitet!
Was interessiert da die Euronorm 5... ;-)
Weiterhin eine Fahrt und einen herzlichen Gruss aus Basel
Hausfrau Hanna