Dienstag, 7. Mai 2019

Österreichisch für Anfänger



Österreichisch, so denkt man als Deutscher ja gerne, ist deutsch, nur dass die Sprache ein bisschen mehr gesungen wird. Aber wenn man von Geburt an Mozart im Blut hat, ist das auch verständlich.
Und doch gibt es diese feinen Unterschiede … und dann sogar diese ziemlich ganz anderen Unterschiede…
Spital – das kann man einordnen, das sagten wir früher auch zu Krankenhaus. Und ein Knoten auf der Autobahn ist ein Autobahnkreuz, aber angesichts der Brücken und Tunnel kann man das Wort „Knoten“ nachvollziehen. Schwieriger wird es bei der Formulierung: „Das geht sich aus.“ Da denke ich zunächst: Wer geht da mit wem aus? Und ich brauche eine Weile, bis ich verstanden habe, dass es das ist, was die Bayern. „Passt scho“ nennen.
Für manche Worte allerdings brauchte ich eine Definition. So fragte mich die Frau vom Schwimmbad: „Brauchen Sie a Käschtl?“ „Ein Kästchen? Was ist das?“, frage ich irritiert und erfahre, dass es ein Schrank ist, in dem ich meine Sachen aufbewahren kann.
Und heute in der Schule in Wien gab es eine Vokabel, die ich noch nie gehört hatte. „Welches Heferl möchten Sie?“ Ein… bitte was?
Ich durfte mir eine Tasse für meinen Kaffee aussuchen.
Apropos Kaffee: Kaffee ist hier in Österreich ein kleiner Schluck superstarker Mokka, zu dem ein Glas Wasser gereicht wird – nix mit  einem Becher Kaffeemaschinen-Mix, der weder warm noch kalt so wirklich nach Kaffee schmeckt, aber mit dem man mehrere Stunden über die Runden kommt.
Und gerade beim Frühstück im Hotel habe ich noch eine Vokabel gelernt: Ein Nudelwoigen. Das ist ein Nudelholz!

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