„Muddi, willst du nicht
am Donnerstag mal so richtig schick shoppen gehen?“
Wenn Söhne so was
fragen, ist Misstrauen angesagt. Ich erfahre schnell den eigentlichen Grund.
Ich soll nämlich den Shuttle zum Polenmarkt fahren.
Hier auf unserem
Campingplatz bieten wir den Gästen einen Shuttle zu verschiedenen Orten an. Oft
übernehme ich diese Fahrten. Den Polenmarkt fahre ich allerdings nicht sehr
gerne an. Das liegt daran, dass diese Entfernung zu groß ist, um in der
Zwischenzeit wieder zurück zu fahren und man darum gezwungen ist, bis
nachmittags auf dem Markt abzuhängen.
Sohnemann hat „leider“ keine
Zeit für den Shuttle, und ich erfahre kurze Zeit später auch den Grund dafür:
Robert Habeck kommt nämlich in das kleine brandenburgische Dörfchen, an den der
Campingplatz grenzt, um sich über die strukturschwachen Gebiete Brandenburgs zu
informieren. Ja, ihr habt richtig gelesen: Robert Habeck, der George Cloony
unter den Politikern, kommt zu uns! Jetzt drehe ich echt am Rad. Warum kann ich
nicht mit diesem Mann durch das Dorf spazieren? Ich hätte auch eine Menge zu
erzählen. Aber nein! Wenn es hart auf hart kommt, werde ich zum Shuttle auf den
Polenmarkt verdammt.
Ich drohe Sohnemann an,
dass ich mich dort mit einem Elektroschocker und diversen anderen Waffen
eindecken werde. Er nimmt es billigend in Kauf.
Auf dem Polenmarkt fällt
mir ein, dass ich ja ein friedlicher Mensch bin und dass Gewalt ja auch keine
Lösung ist, seufz, kaufe ein paar T-Shirts und ertrage es, dass das Leben
wieder mal ungerecht ist!
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