CO² hin oder her,
Klima, ja oder nein, ich gestehe, dass aus mir leider wohl nie ein überzeugter
Bahnfahrer wird. Das ist mir gestern auf der langen Bahnstrecke zur Buchmesse nach
Frankfurt noch einmal klar geworden. Im
Prinzip ist es ja viel chilliger, im Zugabteil zu sitzen und ein Buch zu lesen
oder die Welt an sich vorüber ziehen zu lassen. Eigentlich. Jedenfalls wenn man
nicht mit Bahnverspätungen oder Gleisverschiebungen zu rechnen hat.
Gestern ging bei mir bahnmäßig
alles glatt … aber trotzdem: Chillig sieht anders aus. Das liegt vor allem
daran, dass man so viele so seltsame Menschen um sich herum akzeptieren muss,
mit denen man eigentlich nicht in einem Raum sein möchte. Die Abteile des ICEs
sind meist bis auf den letzten Platz besetzt. Jeder sitzt ziemlich eng neben
jedem, und trotzdem tut jeder so, als befinde er ganz privat auf einer Insel.
Der Mann neben mir schnarchte laut, der Mann mir gegenüber telefonierte sehr
persönlich und wortgewaltig. Eine Frau schminkte sich die Wimpern und feilte
sich anschließend die Nägel. (Freundlicher Weise schnitt sie sich nicht noch
die Fußnägel, ich hatte schon Angst.) Und dann aß die Frau auf der anderen
Seite von mir eine Banane. Eine ziemlich braune, ziemlich nach Banane riechende
Banane. Anschließend wusste sie nicht, wohin mit der Schale und quetschte sie
in das Netz vor sich, wo sie erbarmungslos weiter nach Banane roch.
Okay, ich hätte jetzt Kopfhörer
aufsetzen und in eine Parallelwelt abdriften können, aber warum muss ich
abtauchen? Warum kann sich die Welt um mich herum sich nicht einfach normal
benehmen? Niemand käme bei einer persönlichen Begegnung auf die Idee, sich die
Nägel zu feilen oder eine Banane zu essen? Warum macht man das immer in der
Bahn.
Ich jedenfalls dachte
sehnsüchtig an meine Autofahrten, Kaffeeduft statt Banane und flotte Mukke statt
Nagelschrappen. Sein wir mal ehrlich: Das isses!
Wärst du,
AntwortenLöschenliebe Annette,
im eigenen Auto unterwegs gewesen, wäre keine solche pralle, bunte Geschichte entstanden ;) Schade!
Und wer weiss, wer weiss, was für seltsame Menschen sich auf den im dichten Verkehr der Autobahnen fortbewegen...
Viel Vergnügen auf der Frankfurter Buchmesse und ein gutes Nachhausefahren im ÖV - herzlich Hausfrau Hanna
So ein Pech! Für Deine nächste Bahnfahrt wünsche ich Dir eine nette Begegnung und ein interessantes Gespräch mit einem Mitreisenden, sodass Du mit einem Lächeln an Deinem Ziel ankommst :-)
AntwortenLöschenNee, liebe Annette Weber, das isses nicht! Staus auf der Autobahn, LKWs Stoßstange an Stoßstange, verrückte Raser mit Blinkhupe bei riskanten Überholmanövern. Totale Anspannung, der reinste Stress. Der Musikgenuss wird durch Fahrgeräusche geschmälert. Da genieße ich doch lieber meine Mitmenschen und schaue ihnen bei ihren vielfältigen Versuchen zu, sich die Zeit zu vertreiben, was Sie ja auch sehr anschaulich beschrieben haben. Liebe Grüße, Kalinka
AntwortenLöschenNee, liebe Annette Weber, das isses nicht! Staus auf der Autobahn, LKWs Stoßstange an Stoßstange, verrückte Raser mit Blinkhupe bei riskanten Überholmanövern. Totale Anspannung, der reinste Stress. Der Musikgenuss wird durch Fahrgeräusche geschmälert. Da genieße ich doch lieber meine Mitmenschen und schaue ihnen bei ihren vielfältigen Versuchen zu, sich die Zeit zu vertreiben, was Sie ja auch sehr anschaulich beschrieben haben.
AntwortenLöschenNee, liebe Annette Weber, das isses nicht! Staus auf der Autobahn, LKWs Stoßstange an Stoßstange, verrückte Raser mit Blinkhupe bei riskanten Überholmanövern. Totale Anspannung, der reinste Stress. Der Musikgenuss wird durch Fahrgeräusche geschmälert. Da genieße ich doch lieber meine Mitmenschen und schaue ihnen bei ihren vielfältigen Versuchen zu, sich die Zeit zu vertreiben, was Sie ja auch sehr anschaulich beschrieben haben.
AntwortenLöschenLiebe Frau Weber, ich gestehe reumütig, die mit der Nagelfeile hätte ich sein können. Und verspreche hochheilig diese Tätigkeit von nun ab nur noch im heimischen Badezimmer zu praktizieren, mit der Hoffnung, zukünftigen noch ambivalenten Bahnfahrer*innen das Erlebnis so ein klein wenig angenehmer zu machen. Beste Grüße aus dem RE 1 von Düsseldorf nach Köln
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