Das Arbeitsleben eines Autors teilt sich oft in zwei Arbeitszeiten: Eine Zeit zum Schreiben und eine Zeit für Lesungen. Bei Lesungen bin ich unterwegs, was bedeutet, dass ich für niemand anderen zur Verfügung stehe. Das ist eine klare Sache.
Die Zeit zum Schreiben ist leider nicht so klar definiert. Sie findet zu Hause statt, und das ist immer gefährlich. Man ist für jeden und alle ansprechbar, und damit geradezu prädestiniert, alle anfallenden Probleme zu lösen.
Kannste nicht mal eben schnell... so beginnt es meistens harmlos. Aber dann kommt es:
... den Einkauf erledigen
... die Pferde reinholen
... den Wagen in die Werkstatt bringen
... das Papier zum Recyclinghof fahren
... mich zum Bahnhof bringen
...
Und natürlich kann ich das nicht, schon gar nicht mal eben schnell. Aber wer bitte schön soll es denn sonst machen? Ich bin die einzige, die ihre Arbeit mal schnell eben verschieben kann, auf den Abend oder auf den nächsten Tag.
Das Schlimme ist eben nur, dass sie sich dadurch nicht erledigt. Sie staut sich als Grummeln im Magen, als Zappeln in den Händen, als Seufzen auf der Brust.
Genießen kann man es aber dann, wenn man ganz spontan zum Frühstück eingeladen ist. Oder wenn man einen Stadtbummel plant. Oder ein verlängertes Wochenende in den Urlaub fährt.
Wenn der Mann beim Schreiben stört, werde ich ganz schnell bösartig. Aber da ist ja auch noch der "normale" Job, also ist Schreibzeit hier knapp und teuer und muss gehütet werden wie ein Augapfel... aber auch im Urlaub (wenn mehrl als ein bis zwei Stunden pro Tag drin sind) behandle ich die Zeit als reguläre Arbeitszeit - wenn ich dann im Büro wäre, könnte ich auch nicht alles über den Haufen werfen, um etwas anderes zu erledigen, das wird um die Schreib-Zeit drumgeplant. Vielleicht wird das irgendwann anders...
AntwortenLöschenZu Hause arbeiten frustet mich eigentlich immer. Einen Teil meiner Arbeit erledige ich sozusagen im Homeoffice. Die Zeit muss ich ganz klar abgrenzen, sonst wird das nix. Muss immer mit mir und meinen Lieben kämpfen...
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