Dienstag, 30. April 2013

Ein Krimi in Würdinghausen




Die kleine Dorfschule in Würdinghausen im Sauerland besteht nur noch aus einer Klasse, einem 3./4. Schuljahr mit 21 Schülern. Im Sommer wird sie leider geschlossen.
Um seinen Schülern zum Abschied noch mal so einen richtig spannenden Höhepunkt  zu bieten, hatte der Schulleiter Herr Schulte einen Plan, in den ich einbezogen wurde. Wir hatten einige geheimnisvolle Treffen mit konspirativen Mitwissern, und dann …
 
Als ich am Montag zu einer Krimilesung in der Schule eintraf, war die Polizei schon da. Offenbar war jemand in die Schule eingebrochen. Das Fenster stand auf, ein Laptop fehlte, Fingerabdrücke und Fußspuren überall. Die Polizei sperrte den Tatort ab.

 

Wie ein Lauffeuer sprach sich der Einbruch in der kleinen Schule herum.
Und gerade als ich mit meiner Lesung beginnen wollte, betrat der Polizist die Klasse und erzählte von der Tat. Doch dann erhielt er einen Anruf. Im Sauerland war offenbar an dem Tag die Hölle los. Es blieb keine Zeit für die Aufklärung des Falles.  Ich nahm all meinen Mut zusammen und fragte den Polizisten, ob ich vielleicht mit den Schülern gemeinsam die Aufklärung des Falles übernehmen könnte. Schließlich versteht man als Krimiautor doch jede Menge von Verbrechen, Spurensicherungen und Tätersuche. Und – was für ein Zufall – wir durften. Die Kinder waren hellauf begeistert.
Wir sicherten die Finger- und Fußspuren. Auch Asche, Zigarren und einen Flicken fanden wir. All diese Dinge klebten wir gewissenhaft in unser Detektivbuch.   

Dann führten wir Zeugenbefragungen durch, die wichtige Hinweise auf den Täter gaben. 
 

Und dann  gab uns ein geheimnisvoller Brief in Geheimschrift einen wichtigen Tipp. 


Wir kreisten den Täter immer weiter ein, fanden schließlich in einer Garage ein zerrissenes Hemd und schmutzige Schuhe.


Und dann klingelten wir bei dem  Mann, den wir für den Täter hielten.
Er kam uns an der Tür entgegen, den Laptop unter dem Arm.  Bei einem Spaziergang durch`s Dorf hatte er durch ein offenes Klassenfenster gesehen, dass der wertvolle Laptop auf dem Pult stand. Da hatte er ihn nur in Sicherheit genommen.
Was für ein Glück, dass es so ehrliche Menschen gibt.

 

Auf dem Schulhof fand dann eine Spürnasen-Orden-Verleihung statt. Außerdem sponserte eine Bäckerei leckeren Kuchen.
„Das war doch alles nur ein Spiel“, zischte Jonas später seinem Freund zu. Der war stinksauer. „Das glaubst du doch selbst nicht“, brüllte der. „Wäre dann die Polizei gekommen? Und die Presse?“
Wie immer es auch war, es war auf alle Fälle hochspannend – und die Polizei im Sauerland wird sich über Nachwuchs nicht beklagen können. 


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