Freitag, 31. März 2017

Gedenkstätte Andreasstraße, Stasi-U-Haft, Erfurt


Heute war ich im ehemaligen Stasi-Gefängnis Erfurt Andreasstraße, das zu einer Gedenkstätte und zu einem Museum umgebaut wurde. Ich muss sagen, ich war total berührt über das, was ich hier zu sehen bekam.
Es ist nicht so einfach, zu einem frühen Zeitpunkt die eigene Vergangenheit aufzuarbeiten, ohne entweder zu kritisch-vernichtend oder zu beschönigend zu sein. In der Stasi-U-Haft-Zentrale in Erfurt ist genau das gelungen.




Schon der Bau des Gebäudes, die Mischung aus Modere, die sich mit der alten Haftanstalt verbindet, ist beeindruckend. Wenn man über die Flure wandert und in die Zellen schaut, drei Stockbetten auf engstem Raum, die Toilette ohne jede Privatheit, bekommt man einen unglaublichen Eindruck von Enge und Angst. Per Video schildern Gefangene ihre Eindrücke, geben Einblicke in die Haftbedingungen und den Alltag ihrer Gefangenschaft.

Eine Etage tiefer wird die Geschichte der DDR präsentiert, die Hoffnungen nach der Nazi-Zeit, die Euphorie, dass alles besser wird, die Skepsis und Enttäuschung und auch die Auflehnung.
Die untere Etage beschäftigt sich dann mit der Kraft, die aus der Enttäuschung wächst, die friedliche Revolution, die sich in ganz Thüringen zeigt und die schließlich die Wende herbeiführt.
Selten hat mich ein Museum so beeindruckt.


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