Samstag, 10. November 2018

Der leere Rucksack



Als ich die Bibliothek betrete bin ich überrascht, wie viele Menschen schon auf meine Lesung warten. Aber ich habe noch Zeit. Ruhig öffne ich meinen grünen Rucksack und erstarre. Der Rucksack ist leer. Ich habe das Buch, aus dem ich lesen möchte, vergessen. Ich murmele eine Entschuldigung, dass ich gleich wiederkomme und renne aus dem Raum. Als ich auf der Autobahn bin, setzt mein Verstand wieder ein. Es ist doch unwahrscheinlich, dass die Menschen noch da sind, wenn ich zurückkomme, denke ich. Ich gebe Gas, schwitze, rege mich auf, als vor mir jemand trödelt. Endlich komme ich in meiner Wohnung an. Doch meine Wohnung ist leer. In den Regalen steht kein einziges Buch. Stimmt, fällt mir jetzt ein. Ich wohne ja gar nicht mehr hier. Jetzt bricht bei mir die totale Panik aus. Und dann … erwache ich… verschwitzt und mit klopfendem Herzen. Was für ein bescheuerter Traum, denke ich.

1 Kommentar:

  1. Wie gut, liebe Annette, dass es nur ein Traum war!
    Herzliche Grüße
    Regina

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