Montag, 19. November 2018

Verramscht


Zu jedem Anfang eines Buches gibt es auch ein Ende. Der Anfang ist: Großes Gefühl, Belegexemplare auspacken und im Wohnzimmer ausbreiten, durchblättern, staunen, stolz sein. Die Verramschung ist still und niederschmetternd. Sie beginnt mit dem Brief „Liebe Frau Weber“,  fügt Worte wie „leider“, „zurückgegangen“ und „darum“ hinzu, und endet mit Worten wie „Abverkauf“ und „Verramschung“. In diesem Brief gestern ging es gleich um mehrere Bücher von mir, das war besonders traurig. Zu den Büchern gehörte auch „Sauf ruhig weiter, wenn du meinst“, das erste Buch, das ich für den Verlag an der Ruhr geschrieben habe, und mit dem die KLAR-Reihe startete. Für mich war das immer ein ganz besonderes Buch, und es nun in den Ruhestand begleiten zu müssen, stimmt mich melancholisch. Immerhin kann ich mich damit trösten, dass es 14 Jahre lang auf dem Markt war – und wer kann das schon in der schnelllebigen Zeit von Büchern sagen. Traurig ist es trotzdem.

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