Als ich aus dem
Pfingsturlaub zurück mein Arbeitszimmer betrete, wartet eine schwere
Bücherkiste auf mich. Meine Grundschullektüre „Auf Klassenfahrt und Vatersuche“
ist erschienen.
Diese Klassenlektüre
ist ein ganz besonderes Buch, ein Buch aus zwei Perspektiven. Two-in-One, könnte
man diese Art von Buch nennen, denn wenn man die eine Seite des Buches
aufschlägt, liest man die Geschichte von Finnja, dreht man das Buch um 180 Grad,
liest man die Geschichte von Philipp.
Finnja ist mit ihrer
Klasse auf Klassenfahrt in Hagensbrunn. Durch Zufall hat sie heraus gefunden,
dass ihr Vater Peter Puchalski in diesem Ort lebt. Jetzt will sie ihn suchen
und ihn fragen, warum er sich nie mehr bei ihr gemeldet hat.
Philipps Mutter und
ihr Freund leiten gemeinsam die Jugendherberge. Auch Philipp muss oft mithelfen,
doch er verdient sich auf die Weise ein gutes Taschengeld. Außerdem ergeben
sich gute Möglichkeiten, die Schüler durch Geisterstunden zu erschrecken.
Philipp und Finnja
begegnen einander, und Finnja vertraut Philipp ihr Geheimnis an. Peter
Puchalski? Den Mann kennt Philipp nur zu gut. Er ist nämlich der Freund seiner
Mutter.
Jungen lesen ein Buch
nicht gerne, in dem ein Mädchen die Hauptrolle spielt, und auch Mädchen winken
ab, wenn sie das Gefühl haben, ein Jungenbuch zu lesen. Bei diesem
Perspektivwechsel haben Schüler und Schülerinnen gleichermaßen die Möglichkeit,
sich mit dem Protagonisten zu identifizieren. Außerdem können sie die jeweilige Geschichte auch aus
einer anderen Perspektive erleben. Das Lesen im Unterricht wird so zur
Interaktion zwischen verschiedenen Lesegruppen.
Passend zur Lektüre gibt
es auch Unterrichtsmaterial für die Schüler.
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