„Was machen Sie
eigentlich, wenn Ihnen nichts mehr einfällt?“, fragen Schüler manchmal.
„Ich konzentrieren
mich dann“, sagte ich. „Gehe spazieren, lege mich ins meterhohe Schaumbad. Und
dann kommt die Idee von ganz allein.“
Ich merke selbst,
dass ich schnell bin mit der Antwort. Denn wenn ich ehrlich bin, ist genau das meine
größte Angst. Dass die Ideen ausbleiben.
Und doch gibt es
genau diesen Moment. Der Kopf ist leer, der Körper müde. Alle Ideen sind
aufgebraucht, alles ist schon mal dagewesen, von mir selbst, oder was noch
schlimmer ist, von anderen Autoren viel besser und lebendiger erzählt.
Dieser Moment fühlt
sich einfach nur leer an. Wie ein endloser Gang durch einen Wald. Wohltuend und
beruhigend zunächst. Doch dann führt der Weg weiter und weiter. Den Hügel
hinauf und wieder hinunter. Und immer noch kein Ort in Sicht. Auch keine
Abzweigung, nicht mal ein Hinweisschild.
Tapfer setze ich
einen Fuß vor den anderen. Panik steigt auf, dass ich mich verlaufen haben
könnte. Der Rucksack drückt. Die Wasserflasche ist leer. Ich gehe schneller.
Schaue hoffnungsvoll um die nächste Kurve. Doch der Weg führt weiter geradeaus.
Kein Ende in Sicht.
Die Idee lässt sich
nicht zwingen. Wird mit der aufsteigenden Panik immer kleiner, verschwindet
schließlich völlig. Ich weiß, sie wird erst wiederkommen, wenn ich sie frei lasse.
Wenn ich mir sage: Dann wird’s heute nichts mit dem Plot. Soll die Idee einfach
kommen, wenn sie Lust dazu hat.
Aber genau dieses
Loslassen ist Schwerstarbeit.
(Foto: Langes Tal, Schlangen)
Liebe Annette,
AntwortenLöschendas dachte ich gerade auch - und auch ich muss jetzt loslassen. Das mit einem Irrweg durch den Wald zu beschreiben, ist sehr hifreich als Bild!
Grüße
Christa