Vorige Woche
kontaktierte mich eine Schülerin. Sie würden gerade in Deutsch mein Buch „Im
Chat war er noch so süß“ lesen. Ob ich nicht mal zu einer Lesung an ihre Schule
käme. Wäre auch nicht weit - nur 20 Kilometer. Geld hätte die Schule allerdings
leider nicht.
Tut mir Leid, schrieb
ich zurück. Kostenlose Lesungen mache ich nicht. Aber ich schicke euch gerne
Autogramme, wenn ihr möchtet.
Daraufhin wieder die
Schülerin, sie hätten in der Klasse gesammelt. Jeder würde 2,- € geben. Ob ich
für 40,- € käme?
Ach, wie süß! Jetzt
war ich echt gerührt. Natürlich nehme ich mehr als 40,- €, aber die
Vorstellung, die Schüler knapsen Geld für eine Autorenlesung von ihrem
Taschengeld ab, das kann einen doch schon echt umhauen.
Ich zögere mit der
Antwort. Da kommt schon die nächste Mail.
Unsere Lehrerin kennt
dich übrigens von früher. Sie heißt Helger L…
Häää? Helger?, denke
ich. Ist das nicht ein Männername?
Dann aber fällt mir ein, dass es wohl HelgA heißen soll - und jaaaaa!
Helga L… kenne ich natürlich. Sie hat mit meinem Mann in dieser chaotischen
Nordstraßen-WG gewohnt. Da war zwar die Anzahl der Mitbewohner ausgesprochen
unübersichtlich, aber an Helga kann ich mich gut erinnern. Oh mein Gott,
hoffentlich hat sie nicht aus dem Nähkästchen geplaudert!
Helga wieder zu
sehen, ist ja nun das absolute Sahnebaiser einer sowieso schon so netten
Einladung. Da habe ich keine Wahl.
Also okay, ich komme,
schreibe ich. Ihr braucht auch keine 2,- € einzusammeln. Ich freue mich über
eine Tafel Schokolade.
Geht klar, schreibt
die Schülerin.
(Foto: Bern)
Das ist ja sowas von schön, da bekomme ich feuchte Augen. Und von diesem netten Kontakt kannst Du zwar keine Heizung bezahlen, aber es wird Dir bestimmt sehr warm ums Herz!:)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Nikola
Liebe Annette,
AntwortenLöschenJugendliche sind dankbare Leser, weil sie noch nicht übersättigt sind und ein deutliches Wertempfinden haben; einen schöneren Beweis dafür, dass dein Buch wichtig ist, als diese spontane Sammlung kann es ja kaum geben.
Viele Grüße
Morgenländer